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Sachsen-Anhalt
Haseloff: Apotheken sichern Stabilität der Demokratie
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) besuchte die Halberstädter Apotheke am Bahnhof und machte klar: Der Bund steht in der Pflicht, für eine ausreichende Vergütung der Apotheken zu sorgen.
In den Apotheken geben sich derzeit Politikerinnen und Politiker die Klinke in die Hand. In Oldenburg besuchte der FDP-Fraktionschef Christian Dürr die Dobben-Apotheke, in Schönbeck Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) die St. Jakobi Apotheke. Die Sonnen-Apotheke im brandenburgischen Teltow wurde sogar zweimal für einen Fototermin aufgesucht – einmal von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und dann auch von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) ging in die Halberstädter Apotheke am Bahnhof von Inhaber Ulrich Grosch. Am Donnerstag vergangener Woche ließ er sich dort die umfangreiche Arbeit eines Apothekenteams zeigen, wie es in einer Pressemitteilung der Apothekerkammer und des Landesapothekerverbands Sachsen-Anhalt von diesem Dienstag heißt.
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Kammer und Verband hatten den Regierungschef in einem „Brandbrief“ um ein Gespräch ersucht. Grund: die brisante finanzielle Lage der Apotheken. Besprochen wurde dann, welche Wege und Möglichkeiten das Land hat, um die in Gefahr geratene Struktur der wohnortnahen Arzneimittelversorgung zu sichern.
Sensibler Bereich der politischen Stimmungslage
„Wir bewegen uns im Gesundheitswesen im sensiblen Bereich der politischen Stimmungslage“, sagte Haseloff. Die Menschen würde zu Recht eine gute Gesundheitsversorgung und -betreuung erwarten. Er betonte, dass Apotheken „ein solider Grundbaustein“ seien, der flächendeckend erhalten bleiben müsse. „Das sichert die Stabilität der Demokratie der politischen Mitte.“
Auch Richtung Bund machte er eine Ansage. Er sehe diesen in der Pflicht, für eine ausreichende Finanzierung zu sorgen und darüber hinaus die gesetzlichen Krankenkassen von sachfremden Leistungen zu entlasten.
Notfall-Gesetz und Skonti-Rückführung
Neben dem Entwurf zur Apothekenreform wurde auch über das geplante Notfall-Gesetz gesprochen. Kammerpräsident Jens-Andreas Münch erklärte, dass dadurch unnötig teure Doppelstrukturen geschaffen würden und diese das derzeit bestehende Notdienstsystem der Apotheken gefährden.
Ursula Gütle vom Landesapothekerverband forderte die Rückführung der Großhandels-Skonti für Apotheken. „Heute muss eine Apotheke vor der Abgabe hochpreisiger Arzneimittel rechnen, ob sie sich betriebswirtschaftlich leisten kann, ihre Patienten zu versorgen.“ Dies sei „ein unhaltbarer Zustand“. Außerdem betonte sie, dass eine Absenkung der Mehrwertsteuer für Arzneimittel von derzeit 19 auf 7 Prozent helfen könnte, die Gesundheitskosten zu entlasten.
Missachtung muss aufhören
Kammerpräsident Münch fasste im Anschluss zusammen: „Die Missachtung unseres Berufsstandes durch die Bundespolitik muss endlich aufhören. Unser Credo: Man kann mit uns sparen und nicht an uns. Wir können helfen, Krankenhauseinweisungen durch Therapietreue, Medikamentenmanagement und niedrigschwellige Beratung zu minimieren. Das hilft definitiv, Kosten im Gesundheitswesen einzusparen. Ich verstehe nicht, warum das die Bundespolitik nicht erkennt und unsere Kompetenz nutzt.“
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