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Höhere Kosten durch KARL
Pharma Deutschland: Kosten für EU-Abwasserrichtlinie werden deutlich unterschätzt
Arzneimittelhersteller warnen vor massiven Kostensteigerungen durch die neue Abwasserrichtlinie der EU. Pharma Deutschland hat die Kosten kalkuliert und stellt die bisher vom Verband Kommunaler Unternehmen veranschlagte Höhe in Frage.
Der Branchenverband Pharma Deutschland weist in einer Pressemitteilung von diesem Mittwoch darauf hin, dass die geplante vierte Filterstufe in Kläranlagen deutlich teurer werden könnte, als vom Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) veranschlagt. Durch die Anfang November von EU-Ministerrat beschlossene Novellierung der EU-Kommunalabwasser-Richtlinie (KARL) müssen Hersteller von Arzneimitteln und Kosmetik mindestens 80 Prozent der anfallenden Kosten für die neue Reinigungsstufe in Kläranlagen tragen, die Mikroschadstoffe entfernen soll. Pharma Deutschland hat die veranschlagten Ausgaben des VKU mit Daten von 25 zwischen 2018 und 2024 geplanten und bereits gebauten Klärwerksprojekten verglichen, heißt es in der Pressemitteilung.
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Demnach würden die zusätzlichen Kosten pro Kubikmeter Abwasser nicht wie vom VKU veranschlagt zwischen 0,40 Euro und 2,60 Euro liegen, sondern eher zwischen 2,02 Euro und 3,91 Euro. Darüber hinaus erwartet Pharma Deutschland auch bei den Gesamtbaukosten einen deutlich höheren Betrag als der VKU, der von 4 Milliarden Euro ausgeht. Laut den ausgewerteten Daten ermittelt Pharma Deutschland stattdessen Kosten von 10,5 Milliarden Euro.
„Der Realitätscheck unterstreicht, dass die Umsetzung der vierten Klärstufe und damit verbundene Folgen für die Pharmaindustrie bisher massiv von der Bundesregierung unterschätzt werden“, so Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland.
Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie, der Verband der forschenden Arzneimittelhersteller, Pharma Deutschland und Pro Generika warnen im Zusammenhang mit den steigenden Kosten, vor einer weiteren Verschärfung der Arzneimittelengpässe, sowie steigenden Kosen für die Patient*innen. „Um nachhaltigen Schaden für die Industrie, den Pharmastandort Deutschland und die Versorgungssicherheit mit lebensnotwendigen Arzneimitteln abzuwenden, muss die Bundesregierung die Bedenken der Industrie ernst nehmen. Wir stehen für einen konstruktiven Dialog bereit“, so Brakmann.
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