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CardLink ist auch in den Apotheken vor Ort angekommen. Ende Juli ging gesund.de an den Start. Vor gut zwei Monaten hat dann die Gedisa die standeseigene Lösung ausgerollt. Und die Mehrheit bietet es auch an, wie eine DAZ-Umfrage ergab.
Günther Jauch wirbt fleißig für das CardLink-Verfahren der Shop Apotheke, auch Gerichtsbeschlüsse können die Kampagne nicht stoppen. Doch vielleicht bringt sie die Patient*innen auch darauf, in ihrer Apotheke vor Ort einmal nachzufragen, ob sie diesen Einlöseweg auch anbieten, wenn auch ohne 10-Euro-Bonus. Denn auch für die Apotheken vor Ort steht CardLink mittlerweile zur Verfügung. Wir wollten von den Kolleg*innen wissen, ob sie diesen vierten Einlöseweg anbieten und wie es denn so läuft.
743 Personen haben sich an unserer Umfrage beteiligt. 69,5 Prozent davon bieten in ihren Apotheken an, E-Rezepte auch per CardLink einzulösen – neben dem Stecken der Versichertenkarte in der Apotheke, der E-Rezept-App der Gematik und dem Papierausdruck. Dabei nutzen 41,9 Prozent das Angebot von gesund.de, 92 Prozent arbeiten mit der Gedisa zusammen (Mehrfachnennungen waren möglich). Letzteres entweder über die Gedisa-App „Apoguide“ oder über die Apps der Partnerunternehmen, wie ihreApotheken.de, apotheken.de oder Wave.
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Doch nutzen die Patient*innen die Möglichkeit auch, Rezepte über diesen Weg einzulösen? Hier ist zumindest unserer nicht-repräsentativen Umfrage zufolge noch Luft nach oben. Lediglich 17,4 Prozent der Teilnehmenden gaben an, mehrere Rezepte am Tag via CardLink zu erhalten. Bei 27,4 Prozent sind es immerhin mehrere in der Woche. 44,2 Prozent bekommen nur ganz vereinzelt elektronische Verordnungen auf dem „vierten Einlöseweg“. Und bei 11 Prozent haben die Patient*innen CardLink noch gar nicht genutzt. Somit ist es auch wenig überraschend, dass 53,9 Prozent die Frage, ob sich CardLink für die Apotheke lohnt, mit „bislang nicht“ beantwortet haben. 32,7 Prozent sind hingegen der Auffassung, dass es sich lohnt. 13,4 Prozent gaben an, sie wissen es nicht.
Technik läuft größtenteils
An der Technik scheint es jedenfalls nicht zu liegen, dass CardLink nicht mehr genutzt wird: 55,3 Prozent erklärten, dass Ausfälle so gut wie nie vorkommen. Bei 26,9 Prozent gab es anfangs Probleme aber jetzt nicht mehr und lediglich 17,7 Prozent haben anscheinend regelmäßig mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen.
Die Werbung dafür, dass in der jeweiligen Apotheke E-Rezepte per CardLink eingelöst werden können, erfolgt in den allermeisten Fällen (82,1 Prozent) über persönliche Ansprache vor Ort. Ebenfalls beliebt sind Flyer, 79,3 Prozent gaben an, diese zu nutzen oder nutzen zu wollen (Mehrfachnennungen waren möglich). 20,3 Prozent der Teilnehmenden gaben an, auf Social Media oder Webseiten auf CardLink hinzuweisen. Lediglich 7,9 Prozent kommunizieren den neuen Einlöseweg gar nicht.
Der Hauptgrund, warum sich Apotheken bislang dagegen entschieden haben, die E-Rezept-Einlösung via CardLink anzubieten, sind die Kosten: 48,1 Prozent der Teilnehmenden, die Cardlink nicht nutzen, gaben an, sie fänden es zu teuer. 38,8 Prozent wollen zunächst warten, wie es anläuft. Weitere Gründe, noch nicht auf CardLink zu setzen, sind beispielsweise, dass das Verfahren für das jeweilige Softwaresystem nicht zur Verfügung steht oder dass keine Notwendigkeit für einen zusätzlichen Einlöseweg gesehen wird. So plant auch nur etwas über ein Viertel (26,21 Prozent) der bislang CardLink-losen Apotheken, CardLink in absehbarer Zeit anzubieten. Ebenso viele wollen das nicht tun und der Rest ist noch unentschlossen.
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