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Diabetes mellitus: Insellzelltransplantation erfolgreich
Die Mehrzahl der Typ-I-Diabetiker ist auf eine lebenslange Zufuhr von Insulin in Form einer täglichen Injektion angewiesen. Aus dieser extrem belastenden Tatsache ergibt sich zwangsläufig der Wunsch, diese Abhängigkeit möglichst bald und auf Dauer zu beenden. Jetzt wurde anläßlich des 57. Jahrestreffens der American Diabetes Association eine Studie vorgestellt, die die Erfüllung dieses Traums erstmals in greifbare Nähe rückt. An der Universität Gießen implantiert eine Arbeitsgruppe bei zwölf unter einem Typ-I-Diabetes leidenden Patienten aus Spenderpankreas gewonnene, insulinproduzierende Inselzellen. Derartige Transplantationsversuche waren in der Vergangenheit aufgrund frühzeitig auftretender Abstoßungsreaktionen bei vielen Patienten gescheitert. Mittels eines neuen Transplantationsprotokolls gelang es nun jedoch, diese Abstoßungsreaktionen bei allen Empfängern zu unterdrücken. Die entnommenen Inselzellen wurden mit Hilfe eines Enzymgemischs für die Transplantation vorbereitet. Diese Vorbehandlung führte dazu, daß drei Monate nach der Transplantation alle zwölf Insellzellempfänger insulinproduzierende Transplantate hatten. Nach zwölf Monaten warn noch immer 75% der Transplantate aktiv und produzierten Insulin. Diese neuen Patienten mußten deutlich weniger Insulin spritzen. Außerdem war die Zahl hypoglykämischer Attacken deutlich geringer geworden. Vier Patienten waren bis zu diesem Zeitpunkt völlig insulinunabhängig.
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