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Arzneimittel und Therapie
Meningokokken-Erkrankung in Bayern: Bei ersten Anzeichen sofort zum Arzt
Fünf Erkrankungsfälle Seit 26. Februar 1998 sind im Landkreis Rottal-Inn fünf Fälle einer bakteriellen Gehirnhautenzündung bekannt geworden, davon ein Todesfall; mit Ausnahme einer Frau (geboren 1936) handelt es sich um Jugendliche im Alter zwischen 14 und 16 Jahren; an der Krankheit gestorben ist ein 16jähriger Junge. In allen Fällen handelt es sich um Meningokokken des Serotyps C. Bereits am 11. Dezember vergangenen Jahres war im Landkreis Rottal-Inn eine Gehirnhautentzündung gemeldet worden; ein Zusammenhang mit dem aktuellen Krankheitsgeschehen wird nicht gesehen. Eine weitere Erkrankung ist für einen Berufsschüler aus dem Landkreis Deggendorf gemeldet; das Ergebnis der Serotypisierung liegt noch nicht vor. Ein am 15. Februar 1998 erkrankter und zwischenzeitlich verstorbener Bundeswehrsoldat in Ingolstadt hatte eine Infektion mit Meningokokken des Serotyps B; ein Zusammenhang mit den anderen Erkrankungsfällen besteht demnach nicht.
Infektionsrisiko ist erhöht Meningokokken-Erkrankungen verlaufen regelmäßig als Hirnhautentzündung. Sie werden zur Zeit durch die zahlreich auftretenden grippalen Infekte besonders begünstigt. Etwa 5 bis 10 Prozent der gesunden Bevölkerung sind Träger von Meningokokken auf den Nasen- und Rachenschleimhäuten, ohne daß Beschwerden auftreten. In der Umgebung von Krankheitsfällen kann die Rate dieser gesunden Keimträger bis auf 90 Prozent ansteigen; damit steigt auch das Infektionsrisiko. Da der Übertragungsweg durch Tröpfcheninfektion, als Husten und Niesen erfolgt, kann jeder einzelne Vorsichtsmaßnahmen treffen und vor allem Menschenansammlungen meiden.
Vorbeugung mit Impfung oder Antibiotika So ist es wichtig, bei grippeähnlichen ersten Anzeichen wie Kopf- und Nackenschmerzen, Fieber und Schüttelfrost sofort einen Arzt aufzusuchen. Der bakteriellen Gehirnhautenzündung vorbeugen kann man außerdem mit einem Antibiotikum oder einer Schutzimpfung gegen Meningokokken. Das Antibiotikum wirkt innerhalb weniger Stunden, die Schutzwirkung der Impfung tritt etwa nach einer Woche ein. Die Gabe von Antibiotika kann vor allem für Kontaktpersonen zu Erkrankten sinnvoll sein. Die örtlichen Gesundheitsbehörden werden durch eine Expertengruppe des Robert-Koch-Instituts Berlin unterstützt. Eine allgemeine Impfung aller Einwohner des betroffenen Gebietes wird von den Experten zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht empfohlen. Quelle Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit vom 3. März 1998.
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