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- AZ 37/1999
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Randnotitz
Unruhige Zeiten
Wenn Sie diese Zeitung in den Händen halten, dauert es nicht mehr lang bis zum Tag der Apotheke. Ihre Vorbereitungen für den 16. September haben Sie mit Ihren Kolleginnen und Kollegen sicher schon fast abgeschlossen. Daneben gibt es noch einen Termin, der es wert ist, rot im Kalender angestrichen zu werden: Die Großveranstaltung am 22. September in Berlin. Hier werden nicht nur Apothekerinnen und Apotheker, PTA, PKA und Pharmazieingenieure teilnehmen, sondern viele Beteiligte, die das Spektrum der Leistungsanbieter des Gesundheitswesens abdecken und den engen Schulterschluss proben. Das Bündnis 2000 will klarstellen, dass es durch die Reformpläne der Bundesgesundheitsministerin Verschlechterungen für das Gesundheitssystem befürchtet.
Der Druck gegen die Reform mit ihrer Weichenstellung in Richtung Planwirtschaft wird nicht nachlassen. Und die derzeitige Lage? Andrea Fischer hat sich bei der Halbjahresbilanz der gesetzlichen Krankenversicherung zuversichtlich geäußert, dass die GKV Ende 1999 schwarze Zahlen schreibt. Dass bisher ein Defizit von mehr als drei Milliarden Mark aufgelaufen ist, ist so ungewöhnlich nicht. Auch in den beiden Vorjahren gab es Milliardenfehlbeträge in den ersten sechs Monaten und anschließend deutliche Überschüsse. Bekanntlich steigen die Einnahmen der GKV in der zweiten Jahreshälfte, zum Beispiel durch das Weihnachtsgeld.
Allerdings wurden seither die Zuzahlungen der Patienten wieder gesenkt, das ist gleichbedeutend mit Geld, welches der GKV fehlt. Hinzu kommt: Auch wenn die Einnahmen aus den 630-Mark-Jobs kräftiger als zunächst erwartet sprudeln, bleibt beispielsweise die prekäre Lage einiger Ostkrankenkassen. Hier öffnet sich die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben immer weiter, ein paar Unbekannte bleiben somit auf der Rechnung. Ganz zu schweigen von der generellen Herausforderung durch den medizinischen Fortschritt.
Den Patienten weiter unbegrenzte Leistungen, deren Preise GKV-Versicherte nicht einmal kennen, bei stabilen Beitragssätzen zu suggerieren, wird über kurz oder lang nicht funktionieren.
Susanne Imhoff-Hasse
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