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Zoff um Arzneibudgets (Randnotiz)
Jetzt kommt der Streit um die Arzneimittelbudgets schon viel früher als erwartet. Eine Meldung jagte in der vergangenen Woche die andere. Ärzte und Krankenkassen warfen sich gegenseitig in scharfen Worten vor, die gemeinsame Vereinbarung zum Budget 1999 zu torpedieren. Hier geht es ja nicht um die geplante Gesundheitsreform, gegen die das Bündnis 2000 zur großen Demo am vergangenen Mittwoch aufgerufen hatte, sondern ganz konkret um die Lage bis Dezember 1999. Da ist naturgemäß die Hektik groß. Ärzte, Krankenkassen und Bundesgesundheitsministerium hatten sich erst kürzlich auf Details verständigt, wie die Ärzte exakt bei welchen Arzneimitteln sparen sollen.
Zu erwarten war, dass sich damit die Debatte bis zum Jahresende verschob, dann nämlich, wenn klar wird, wo die Ausgabentöpfe nicht reichten. Die Zweckgemeinschaft aus den drei Gruppen scheint nicht lange gehalten zu haben. Den Ärzten „geht es nur noch um Macht und Geld“, teilte der Staatssekretär des Bundesgesundheitsministeriums aus. Das ist an Häme fast nicht mehr zu überbieten! Allerdings schießen bei den niedergelassenen Ärzten immer einige quer und zielen dabei gern auf ihren Vorsitzenden.
Das ist schlecht, denn Uneinigkeit bietet Angriffspunkte, nur geschlossen ist man stark. Dass die Budgets nicht reichen, ist für die Krankenkassen wiederum nur ein „Märchen“. Ärzte und Apotheker hatten bereits Ende 1998 vorgerechnet, warum die Budgets zu knapp berechnet sind. Das Resümee aus dem Ganzen: Staatlich festgezurrte Budgets funktionieren nicht. Differenzierte Lösungen wie arztindividuelle Richtgrößen müssen her.
Susanne Imhoff-Hasse
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