Arzneimittel und Therapie

Helicobacter-pylori-Eradikation: Testen und behandeln

Die Rolle des Helicobacter pylori bei Erkrankungen des Magens und des Zwölffingerdarms steht seit einigen Jahren im Mittelpunkt zahlreicher Untersuchungen. Unbestritten ist nach Aussage von Abbott mittlerweile, dass eine Eradikation des Bakteriums bei der peptischen Ulkuskrankheit, niedrig malignem Malt-Lymphom und schweren Formen der Magenschleimhautentzündung indiziert ist.

In der Diskussion steht zusätzlich die Indikation funktionelle Dyspepsie. Eine Eradikation sollte auch durchgeführt werden bei Patienten unter Langzeitbehandlung mit Protonenpumpenhemmern und vor dem länger dauernden Einsatz von nichtsteroidalen Antirheumatika und ASS. Zudem wird vermutet, dass auch bei einigen allergischen Hauterkrankungen Helicobacter pylori als Verursacher in Frage kommt.

"Test and treat" bei dyspeptischen Symptomen

Bei Patienten mit dyspeptischen Symptomen empfiehlt der Gastroenterologe Professor Peter Malfertheiner, Magdeburg, eine "Test-and-treat"-Strategie, welche ihren Einsatz vor allem in der Hausarztpraxis finden soll. Demnach werden alle Patienten unter 45 Jahren, die unter einer funktionellen Dyspepsie ohne alarmierende Symptome leiden, einer nicht-invasiven Helicobacter-Testung unterzogen. Ist der Befund positiv, wird in jedem Fall eine Helicobacter-pylori-Eradikation vorgenommen.

Atem- oder Stuhlantigen-Test

Aufgrund einfacher und dabei sicherer neuer Diagnostika ist die Testung relativ leicht und vor allem ohne Endoskopie durchzuführen. Neben dem bekannten 13C-Harnstoff-Atemtest steht heute auch ein Stuhlantigentest zur Verfügung. Bei Patienten über 45 Jahren und Jüngeren mit Alarmsymptomen ist hingegen in jedem Falle eine Überweisung an den Gastroenterologen angezeigt, da in diesen Fällen durch eine Endoskopie zunächst die Möglichkeit einer Neoplasie des Magens auszuschließen ist.

Triple-Therapie

In der Therapie des Helicobacter pylori hat sich die so genannte Triple-Therapie mittlerweile als Standard etabliert. Sie besteht aus der einwöchigen Gabe eines Protonenpumpenhemmers und zweier Antibiotika: Claritromycin in Verbindung mit Amoxicillin oder Metronidazol. Diese Kombination hat sich in Studien und in der Praxis bewährt. Die Erfolgsrate beträgt 95%.

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