DAZ aktuell

Arzneiausgaben stiegen um fünf Prozent

BONN (im). Die gesetzlichen Krankenkassen haben 1998 im Westen rund 5% und im Osten 1% mehr für Arzneimittel im Vergleich zum Vorjahr aufgewendet. Die Zahl der ausgestellten Rezepte nahm um etwa 3,5% ab. Diese Hochrechnung haben Wolfgang Schmeinck und Wolfgang Kaesbach vom Bundesverband der Betriebskrankenkassen (BKK) am 19. Februar in Bonn vorgestellt.


Der BKK-Hochrechnung zufolge gaben die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) 1998 in den alten Bundesländern 27,2 Milliarden Mark für Arzneimittel aus, nach 25,8 Milliarden Mark im Vorjahr. In den neuen Ländern betrugen die Aufwendungen 6,3 Milliarden Mark (1997: 6,2 Milliarden Mark).
Die Zahl der ausgestellten Verordnungen sei 1998 um 3,5 Prozent gesunken. Allerdings war dieses Minus 1997 mit mehr als elf Prozent noch deutlicher ausgefallen.
Den Ausgabenanstieg führen die Betriebskrankenkassen darauf zurück, dass die Ärzte zunehmend teure und neue Medikamente verschreiben. Diese sogenannte Strukturkomponente beziffern sie mit 6,5 Prozent für das vergangene Jahr.
Dagegen seien die Arzneipreise 1998 fast stabil geblieben, sie legten nur um 0,4 Prozent zu. Dabei hätten die Anhebungen im festbetragsfreien Markt (plus 2,7 Prozent) die Preissenkungen im Festbetragsmarkt (minus 1,6 Prozent) leicht überkompensiert.

4,5 Milliarden an Zuzahlungen


Die Betriebskrankenkassen schätzen, dass die Patienten wegen der gesetzlich abgesenkten Zuzahlungen in diesem Jahr voraussichtlich einen Anteil von 4,5 Milliarden Mark aus dem eigenen Portemonnaie bezahlen. 1998 habe die Zuzahlung zu Arzneimitteln 5,4 Milliarden Mark betragen, 1997 waren es 4,4 Milliarden. Damit zahlen die Kranken in diesem Jahr zwölf Prozent der Ausgaben für Medikamente nach 14 Prozent im abgelaufenen Jahr.
Nimmt man die Selbstbehalte hinzu, hat der Verordnungsmarkt für Arzneimittel in der GKV nach den ersten Erhebungen der BKK 1998 bei 38,9 Milliarden Mark gelegen. Dies sei ein Anstieg um 6,9 Prozent im Vergleich zu 1997, als die Kassenausgaben zusammen mit den Zuzahlungen 36,4 Milliarden Mark erreichten.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.