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Berichte
Grundlagen der Anthroposophie
Die Praxis Waldorfscher (Sonder-)Pädagogik, anthroposophischer Medizin, biologisch-dynamischer Landwirtschaft und anthroposophisch-künstlerischer Gestaltung (Eurythmie, Architektur) sind angesehene gesellschaftliche Größen, wohingegen tiefere Kenntnisse des theoretisch-weltanschaulichen Überbaus der Anthroposophie nur wenig verbreitet sind.
Steiners Geisteswissenschaft
Grund und Quelle der Lehre Rudolf Steiners (1861-1925) ist die Akasha-Chronik, eine Art "geistiges Weltgedächtnis" - keine irgendwie nachvollziehbare historische Quelle, die daher auch nur "Geistesforschern", d.h. vor allem Steiner selbst, zugänglich war oder ist.
Aus dieser Schau schuf Steiner neben vielem anderen ein fünftes Evangelium (die Autoren der vier biblischen Evangelien sollen angeblich als Quelle auch die Akasha-Chronik gehabt haben) und eine komplizierte Von-Jesus-zu-Christus-Theologie: Bis zum 12. Lebensjahr gab es zwei Jesus-Jungen, Buddha und Zarathustra mitverkörpernd; einer von ihnen starb, aber der am Leben Gebliebene vereinigte alles in sich und ging gleichzeitig mit der göttlichen "Christus-Wesenheit" eine Verbindung ein, die im Tode den Körper Jesu wieder verließ; dieser blieb zurück als Bruder und Mensch.
Der Abstieg der Menschheit ist laut Steiner auch nach Christus weitergegangen. Der Tiefpunkt soll um 1900 gewesen sein; erst die von Steiner begründete Anthroposophie soll den Wiederaufstieg ermöglichen.
Mit dem Geist heilen
Das Grundprinzip der anthroposophischen Arzneimittellehre lautet: "Den Geist, nicht die Substanz muss man erkennen, weil man mit dem Geist der mineralischen und pflanzlichen Natur in Wirklichkeit den Menschen heilen muss." Es ist verständlich, dass es kaum Berührungspunkte zu anerkannten allopathischen bzw. homöopathischen Therapien gibt, da nicht die Substanz, sondern der ihr innewohnende Geist als Arzneistoff angesehen wird.
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