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Welt-AIDS-Tag: "AIDS – Männer stellen sich der Verantwortung"
Indem Männer verschiedene Rollen, ob als Familienvater, als Partner in einer heterosexuellen oder homosexuellen Beziehung etc. übernehmen, ergibt sich für sie je nach Lebenssituation eine andere Form der Verantwortung. Das Motto des diesjährigen Welt-Aids-Tages will Möglichkeiten aufzeigen, wie Männer diese Verantwortung wahrnehmen und bewältigen können.
Maßnahmen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung begleitet den Welt-Aids-Tag 2000 mit folgenden Maßnahmen: Die bundesweite Plakatierung eines Welt-AIDS-Tag-Motivs, neue Hörfunkspots mit bekannten Musikstars sowie ein eigens entwickeltes Faltblatt mit dem Titel "AIDS ist auch Männersache" zusammen mit den entsprechenden Internetseiten (www.bzga.de/aids/).
Die Anregung und Unterstützung von Aktionen vor Ort zum Welt-AIDS-Tag durch lokale Multiplikatoren und Initiativen gehört auch in diesem Jahr wieder zu den Schwerpunkten der BZgA. Als wichtigen Bestandteil der Maßnahmen sieht die Bundeszentrale für Vor-Ort-Aktionen die kostenlos zur Verfügung gestellten roten Schleifen mit einem Spendenaufruf - ein Zeichen der aktiven Solidarität mit von HIV- und Aids-betroffenen Menschen.
Verantwortung der Männer bei HIV/AIDS
Global gesehen seien Frauen einem besonderen Risiko ausgesetzt, sich mit HIV anzustecken. Frauen hätten aber oftmals wenig oder keinen Einfluss darauf, ob, wann oder wie Sexualkontakte stattfänden. Dass überkommene Bilder vom "richtigen Mann", soziale Normen und kulturell geprägte Verhaltensweisen auch die Gesundheit von Männern gefährdet und ihre Anfälligkeit gegen HIV erhöhten, habe bisher weniger Beachtung gefunden, heißt es in einer Pressemitteilung der BzgA. "Männer dürfen aber nicht nur als ein Teil des Problems, sondern müssen als Teil der Lösung betrachtet werden", erklärt Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, in Köln. "Tatsache ist, dass häufig viele Männer ihre Gesundheit weniger beachten. Sie nehmen Gesundheitsdienste weniger in Anspruch als Frauen und bewältigen schwierige Lebenssituationen oft weniger gut. Hingegen konsumieren Männer eher Alkohol und Drogen, womit "nebenbei" auch ungeschützte Sexualkontakte begünstigt werden können."
Auch die durchschnittlich größere Zahl von Sexualpartnern von Männern gegenüber Frauen berge ein größeres Risiko. Ein heikles Thema ist im Zusammenhang mit HIV und Aids auch männliche Gewalt. Sowohl durch Kriege als auch die dadurch verursachte Migration oder durch sexuellen Zwang werde in vielen Ländern die Verbreitung von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen begünstigt. Weltweit wird laut UNAIDS mindestens eine von drei Frauen, geschlagen, sexuell genötigt oder anderweitig missbraucht.
Jährlich 2000 Neuansteckungen in Deutschland
Ende 1999 lebten rund um den Erdball ca. 33,6 Millionen Männer, Frauen und Kinder mit HIV oder AIDS. 16,3 Millionen waren bereits verstorben. Weltweit infizierten sich 1999 5,6 Millionen Menschen mit HIV - mit stark steigender Tendenz. In Deutschland liegt die Zahl der HIV-Neuansteckungen aber dank massiver Präventionsanstrengungen seit Jahren stabil bei jährlich ca. 2000.
Die BzgA erinnert daran, dass auch Männer gefordert sind, wenn HIV oder AIDS tatsächlich in das Leben eines Menschen oder einer Familie einbrechen. Die Auseinandersetzung mit der möglichen Erkrankung oder dem frühen Tod eines geliebten Menschen führt alle an ihre Grenzen. Männer sollten sich also auch solcher Folgen bewusst sein, die riskantes Verhalten haben kann. Sie müssen erkennen, was es bedeutet, HIV in die Familie zu bringen und Kinder als AIDS-Waisen zurückzulassen. Ebenso wichtig ist, dass auch Männer Verantwortung für Kinder und kranke Familienangehörige übernehmen.
Kastentext: Bestelladresse und Beratungstelefon der BZgA
Plakate, Postkarten, das Faltblatt "AIDS ist auch Männersache" sowie Informationsmaterialien zum Thema Aids sind kostenlos und können schriftlich bestellt werden bei Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 51101 Köln, Fax: 02 21-8 99 22 57, E-Mail: order@bzga.de Das AIDS-Beratungstelefon der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist unter der Telefon-Nummer (02 21) 89 20 31 montags bis donnerstags von 10.00 Uhr bis 22.00 Uhr und freitags bis sonntags von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr besetzt.
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