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- AZ 10/2001
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Kommentar
Arzneimittel: Nutzen durch E-Commerce?
Diener, ABDA-Geschäftsführer für den Bereich Wirtschaft, erinnerte daran, dass Arzneien nicht über den PC gehandelt werden, es müsse, wenn überhaupt, zunächst der Versandhandel erlaubt werden, der in Deutschland verboten ist. Exakt dies forderte in dem Workshop Henriette Hentschel vom Unternehmen MSD Sharp & Dohme mit der Begründung, überall außerhalb von Deutschland gebe es Versandhandel und E-Commerce via Internet, dies müsse als deutschsprachiges Angebot auch für unsere Bevölkerung eingerichtet werden. Die gesetzlichen Krankenkassen könnten die Online-Apotheken organisieren, so ihr Vorschlag, der einen massiven Anschlag auf das jetzige Offizinsystem bedeuten würde. Der Abgeordnete Eike Hovermann, für die SPD Mitglied im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestags, zeigte sich überzeugt davon, E-Commerce komme sowieso. Allerdings müssten noch viele Vorarbeiten geleistet werden, um zum Beispiel Insellösungen beim elektronischen Rezept zu verhindern. Der CDU-Parlamentarier Dr. Hans Georg Faust, ebenfalls im Gesundheitsausschuss, regte eine umfassende Diskussion und gegebenenfalls eine "intelligente" Änderung der Arzneimittelpreisverordnung an, so dürfe die notwendige Beratung zu Arzneimitteln nicht außer Acht gelassen werden. In jedem Fall müsse die flächendeckende Arzneiversorgung durch Apotheken erhalten bleiben. ABDA-Repräsentant Diener bezweifelte im übrigen den in die Diskussion geworfenen, angeblichen 13prozentigen Bestellanteil von Arzneimitteln via Internet, dafür gebe es keine Quelle, in der jüngsten Publikation des BKK-Bundesverbands würden gerade mal zwei Prozent für die USA genannt. Henriette Hentschel, MSD, erwähnte 15 Prozent, den der Versandhandel, der untrennbar mit E-Commerce via Internet verbunden sei, in den USA bei der dortigen Tochter Merck-Medco, einer Versandapotheke, erlangt habe. Nach Angaben eines weiteren Industrievertreters erreichte die konkurrierende amerikanische Versandapotheke zwar 18 Prozent Versandhandel, davon entfielen jedoch nur ein Prozent auf den Internethandel. Offen blieb die Frage der Kontrollmöglichkeiten, um zu verhindern, dass Fälschungen etwa aus asiatischen Ländern nach Deutschland gelangen. Für die KBV machte Dr. Jürgen Bausch deutlich, dass die Ärzte in jedem Fall das bisherige hohe Sicherheitsniveau der Arzneidistribution erhalten sehen wollen, allerdings auch mögliche Einsparungen im Vertrieb anvisieren. Lesen Sie einen längeren Bericht in der DAZ
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