Randnotitz

Skandal mit Tierarzneimitteln: Nur die Apotheke garantiert Arzneimittelsicherhei

Eschborn (abda/diz). "Spätestens seit dem Skandal um Tierarzneimittel muss jedem klar sein, welche Risiken in einem unkontrollierten Markt entstehen können." Mit diesen Worten kommentierte Johannes Metzger, Präsident der Bundesapothekerkammer, die jüngsten Vorfälle in der BSE-Krise. Metzger riet einzelnen Vertretern der Krankenkassen dringend, dieses Beispiel vor Augen zu haben, wenn sie weiterhin den Versand von Humanarzneimitteln über das Internet propagierten.

"Angesichts dieser Vorfälle und der allgemein bekannten Risiken des Internetversandes ist es geradezu ungeheuerlich, dass hier wegen eines vermeintlichen Kostenarguments der Verbraucherschutz mit Füßen getreten wird." Seit dem Auftreten einer marketingaktiven Internetapotheke aus den Niederlanden werde der Versandhandel von Arzneimitteln über das Internet auch in Deutschland diskutiert. "Damit muss nun endgültig Schluss sein!" forderte Metzger. "Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnt davor, dass bereits heute jedes zehnte über das Internet vertriebene Arzneimittel gefälscht ist. Wie sehr wird die kriminelle Energie dieser Geschäftemacher zunehmen, wenn auch ein wohlhabendes Industrieland wie Deutschland seine gesetzlichen Vorschriften gegen E-Commerce und Versandhandel lockert?" fragte Metzger in Richtung Krankenkassen und Politik. Hier seien nicht nur die berechtigten Interessen der Verbraucher, sondern es zusätzlich auch die Gesundheit von Patienten berührt! Bemerkenswert sei vor dem Hintergrund, dass, wie zahlreiche Studien und Testkäufe gezeigt hätten, der Arzneimittelversand via Internet ökonomisch noch nicht einmal günstiger sei als die Abgabe über öffentliche Apotheken. Die Stiftung Warentest habe vielmehr nachgewiesen, dass Arzneimittel über das Internet teilweise bis zum 17fachen des Apothekenverkaufspreises feilgeboten würden. Metzger verwies in diesem Zusammenhang auf die 130.000 Mitarbeiterlinnen in den rund 21.500 Apotheken, die tagtäglich flächendeckend eine qualifizierte und sichere Arzneimittelversorgung der Bevölkerung rund um die Uhr gewährleisteten. "Auch angesichts der vielfältigen rechtlichen Auflagen, denen die Apotheken in Deutschland unterliegen, sind sie ein Garant für die Arzneimittelsicherheit, wie es kein anderes System sein könnte. Die Kolleginnen und Kollegen haben ein Recht darauf, dass sich die Bundesregierung schnellstmöglich eindeutig und ohne Wenn und Aber hinter die freie und unabhängige Apotheke stellt, die die Arzneimittelsicherheit in Deutschland erst möglich macht. Dies vor allem auch im Interesse der Verbraucher", so der BAK-Präsident.

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