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Kommentar
Mitgliederverlust bei Orts- und Ersatzkassen: 1,2 Millionen wechseln zu BKK
Seit Beginn der Wahlfreiheit 1996 hätten sich rund 3,2 Millionen Bürger für den Wechsel in eine BKK entschlossen. Am ersten Januar dieses Jahres habe die Zahl der Mitglieder bei rund 8,4 Millionen gelegen. Einschließlich der Familienangehörigen versicherten die BKK rund zwölf Millionen Menschen. Von den derzeit 313 BKK seien 230 für jeden, unabhängig vom Betrieb, geöffnet. Mit 16,5 Prozent Marktanteil sind die Betriebskrankenkassen die drittgrößte Kassenart in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Im heftiger werdenden Wettbewerb der Kassen untereinander haben Ortskrankenkassen und Ersatzkassen den BKK vorgeworfen, sie würden gezielt mit ihren günstigen Beitragssätzen vorwiegend junge, gesunde Mitglieder anwerben, quasi "Rosinenpickerei" betreiben, während den großen Kassen die teure Versorgung der Kranken verbliebe, so dass diese ihre Beiträge womöglich erhöhen müssten. Die BKK wehren sich dagegen und verweisen auf ihren Service und neue Formen der medizinischen Versorgung. Aktuell ist die Problematik der Wanderbewegung in der GKV, weil eine Neuregelung des kassenartenübergreifenden Finanzausgleichs (Risikostrukturausgleich) ansteht.
Marktführer AOK
Wie zuvor haben die Ortskrankenkassen Mitglieder verloren, im abgelaufenen Jahr waren es rund 547.000. Sie haben im Jahr 2000 etwa 19,5 Millionen Mitglieder, ein Minus von 2,7 Prozent verglichen mit 1999. Ihr Marktanteil betrug noch 38,3 Prozent. Auch die Angestellten-Ersatzkrankenkassen mussten hinnehmen, dass ihnen Mitglieder den Rücken kehrten, hier war es ein Minus von 3,8 Prozent. Nach dem Weggang von 670000 Menschen blieben mehr als 17 Millionen Mitglieder einer Angestellten-Ersatzkasse, ihr Marktanteil sank auf rund 33,5 Prozent.
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