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Arzneimittel und Therapie
Atherosklerose: Cerivastatin wirkt Entzündungen entgegen
Untersuchungen haben mittlerweile gezeigt, dass bei erhöhten CRP-Werten das Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen zunimmt. Insbesondere nach Herzinfarkt signalisiert ein Anstieg an CRP ein wachsendes Risiko für einen weiteren Infarkt. Es wird vermutet, dass CRP direkt an den entzündlichen Prozessen der Atherosklerose beteiligt ist. In einer neuen Studie, die in der Zeitschrift "Circulation" veröffentlicht wurde, wurde der Einfluss von Cerivastatin auf die CRP-Spiegel untersucht.
Cerivastatin senkt die CRP-Spiegel schon nach acht Wochen
Die Wissenschaftler werteten Daten von 785 Patienten mit primärer Hypercholesterinämie aus, die acht Wochen lang täglich entweder mit 0,4 mg oder 0,8 mg Cerivastatin behandelt wurden. Die CRP-Werte wurden vor Beginn und nach Abschluss der Therapie bestimmt.
Die Gabe von 0,4 oder 0,8 mg Cerivastatin führte zu einer signifikanten Reduktion der medianen CRP-Spiegel um 11,1 (p < 0,01) bzw. 13,3% (p < 0,001) innerhalb von acht Wochen. Da das Ausmaß der CRP-Senkung nicht mit dem der LDL-Senkung korrelierte, gehen die Wissenschaftler davon aus, dass die entzüngungshemmenden Effekte von Cerivastatin nicht im Zusammenhang mit seiner lipidsenkenden Wirkung stehen. Wichtig ist dies vor allem für Menschen mit niedrigen Cholesterin-, aber erhöhten CRP-Werten. Sie könnten durch Minderung des kardiovaskulären Risikos von einer Statintherapie profitieren.
Der klinische Beleg steht aber noch aus. Die schnelle Reduktion der CRP-Spiegel durch Cerivastatin innerhalb von acht Wochen hat außerdem Auswirkungen auf die Frage, wann es nach Koronarereignissen sinnvoll sein könnte, mit einer Statintherapie zu beginnen. Wie die Statine antiinflammatorisch wirken, ist bis heute nur ansatzweise geklärt. Statine können unterschiedliche Komponenten der Entzündungskaskade beeinflussen. So reduziert Cerivastatin im Tiermodell Anzahl, Größe und Wachstum von Makrophagen in atherosklerotischen Plaques.
Quelle: Ridker, P. M., et al. Circulation 103, 1191-93 (2001).
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