Berichte

Exkursion: Pflanzen im Berner Oberland

Der Lieferverbund Ulm-Tuttlingen der Sanacorp Pharmahandel AG veranstaltet jährlich ein botanisch-geologisches Wochenende. Die diesjährige dreitägige Sommerexkursion fand Anfang Juli im Berner Oberland unter der fachlichen Leitung der Diplom-Biologin Dr. Dagmar Lange statt und wurde vom Gebietsleiter Lothar Steuer bestens organisiert.

Steingletscher und Aareschlucht

Vom Sustenpass aus starteten wir zum Steingletscher, wo wir Pflanzen der Geröllhalden und des Moränenschutts vorfanden, wie: Alpen-Leinkraut, Schildblättriger Ampfer, Kriechende Nelkenwurz, Bleicher Klee, Rollfarn und Säuerling. Auf Urgestein wachsen hier außerdem Clusius' Gemswurz, Stängelloses Leimkraut, Alpen-Klee, Koch'scher Enzian, Moschus-Schafgarbe und die kleinsten Bäume der Welt: Kraut-Weide und Quendelblättrige Weide. Bei der Abfahrt vom Sustenpass erfreuten uns die riesigen Rispen des Strauß-Steinbrechs am Straßenrand.

Anschließend wanderten wir durch die imposante, schattige Aare-Schlucht und sahen an den Felsen Moos-Nabelmiere, Grünstieligen Streifenfarn, Ruprechtsfarn und Niedliche Glockenblume sowie die interessanten Doldenblütler Berg-Laserkraut und Breitblättriges Laserkraut.

Engstlensee

Der zweite Tag brachte uns mit dem Bus zum Engstlensee im Gental, wo uns ein schöner Arvenwald sowie Zwergstrauchheiden erfreuten. An botanischen Besonderheiten seien erwähnt: Straußblütige Glockenblume, Gelbes Alpen-Stiefmütterchen, Türkenbund, Weiße Trichterlilie, Sternblütiges Hasenohr und an Orchideen: Kugelorchis, Schwarzes Kohlröschen, Weißzunge, Rotes Waldvögelein und Mücken-Handwurz.

Tannenalp

Am letzten Tag ging es von unserem Standort Hasliberg-Reuti oberhalb Meiringen mit der Seilbahn hinauf zum Alpentower. Auf unserem Weg von Planplatten (2245 m) zur Tannenalp erlebten wir die alpine Region, die wegen des stets wechselnden Gesteins und der kleinräumigen Lebensräume (alpine Matten, Schneetälchen, Moore) sehr artenreich ist. An Besonderheiten entdeckten wir die Faltenlilie, Buntes Läusekraut, Berghähnlein, Leberbalsam, Alpen-Spitzkiel, Kleine Sterndolde, Ganzblättrige Primel und Rote Felsen-Primel sowie den Gletscher-Hahnenfuß als die am höchsten steigende Blütenpflanze der Alpen, die urgesteinliebende Schwefel-Anemone und als Eiszeitrelikt die Gemeine Mondraute.

Auf der Heimreise im Bus waren sich alle 30 teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen einig, "botanische Kostbarkeiten" erlebt zu haben und im kommenden Jahr zu einem neuen Ziel wieder dabei sein zu wollen.

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