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Serotoninwiederaufnahmehemmer: Erhöhtes Risiko für gastrointestinale Blutung

Serotoninwiederaufnahmehemmer zählen aufgrund ihrer günstigen therapeutischen Eigenschaften zu den häufig verwendeten Antidepressiva. Kanadische Wissenschaftler warnen nun jedoch, dass diese Substanzen bei älteren Patienten das Risiko für gastrointestinale Blutungen erhöhen.

Dass Übelkeit und Erbrechen unter der Einnahme von Serotoninwiederaufnahmehemmern häufig auftreten, ist bekannt. Wie die kanadischen Wissenschaftler nun in der Fachzeitschrift "British Medical Journal" berichten, sind dies jedoch nicht die einzigen gastrointestinalen Nebenwirkungen, die die Substanzen mit sich bringen. Im Rahmen einer Kohortenstudie mit 317 824 älteren Patienten, die im Zeitraum zwischen 1992 und 1998 eine antidepressive Therapie begannen, wurde das Risiko für gastrointestinale Blutungen erfasst. Insgesamt traten 974 derartige Blutungen auf.

Die detaillierte Auswertung der Fälle ergab zum einen einen Zusammenhang mit dem Alter der Studienteilnehmer – je älter diese waren, desto größer war das Risiko – zum anderen ergab sich ein Zusammenhang mit der verwendeten Substanzklasse: Je stärker das Antidepressivum die Serotoninwiederaufnahme hemmte, desto häufiger kam es zu den gastrointestinalen Blutungen. Weiterhin war das Risiko bei Patienten, die bereits früher eine gastrointestinale Blutung erlitten hatten, erhöht. ral

Quelle: British Medical Journal 2001, Vol. 323, Nr. 7314, S. 655

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