- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 39/2001
- Phytopharmaka: Ginkgo-...
Arzneimittel und Therapie
Phytopharmaka: Ginkgo-Spezialextrakt bei Tinnitus
Nur die stationäre Infusionstherapie führte mit einer Wirksamkeit bei 72,0% der behandelten Patienten zu einem etwas besseren Therapieergebnis, ist aber unverhältnismäßig teurer. In Deutschland gibt es etwa 2,7 Millionen Tinnitus-Kranke. Um den therapeutischen Nutzen der Tinnitus-Therapie zu belegen, führte Dr. med. Jörg Silberzahn in seiner Praxis in Aßlar eine retrospektive Erhebung über vier Quartale durch. Sämtliche 1305 Tinnitus-Patienten, das sind 12,8% aller Patienten der Praxis, gingen in die Erhebung ein. Sie wurden zum Teil mit einer stationären Infusionstherapie und zum Teil mit Ginkgo-Spezialextrakt EGb 761 (Tebonin), oder anderen Arzneimitteln behandelt, zum Teil erfolgte keine medikamentöse Therapie.
Linderung des Tinnitus
Zu einer Besserung des Ohrgeräusches kam es bei 67,9% der Patienten unter Ginkgo-Spezialextrakt EGb 761 (Tebonin®), jedoch nur bei rund 40% der Patienten, die mit den anderen Arzneimitteln behandelt worden waren. Die stationäre Infusionstherapie hatte bei 72,0% der Patienten zu einer Besserung geführt. Eine spontane Besserung des Ohrgeräusches bei den nicht medikamentös behandelten Patienten trat nur in 26,9% der Fälle ein.
Das bedeutet, dass die Therapie mit dem Ginkgo-Spezialextrakt EGb 761 (Tebonin®) fast genauso wirksam war wie die stationäre Infusionstherapie, aber wesentlich preisgünstiger, und signifikant häufiger zu einem Rückgang des Ohrgeräusches führte als der Spontanverlauf ohne medikamentöse Therapie.
Quelle Medikamentöse Tinnitus-Therapie - Nutzen versus Wirtschaftlichkeit, Vortrag von Dr. med. Jörg Silberzahn, HNO-Gemeinschaftspraxis Aßlar, auf der 10. Jahrestagung der Vereinigung Mitteldeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte, Jena, 7. bis 8. September 2001.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.