Prisma

Soja lässt Hamster früher pubertieren

Die in Sojabohnen enthaltenen Isoflavone haben - über die Nahrung aufgenommen - offenbar einen messbaren Einfluss auf die Geschlechtsreife und das spätere sexuelle Verhalten von Hamstern. Ob eine sojareiche Nahrung auch bei Menschen einen solchen Effekt besitzt, ist allerdings fraglich.

In einem Vortrag für die Society of Neuroscience stellte Jill Schneider von der Lehigh University in Pennsylvania Ergebnisse aus Fütterungsversuchen mit Hamstern vor. Hamster, deren Nahrung von Geburt an mit aus Sojabohnen isolierten Isoflavonen angereichert wurde, erreichten danach früher die Geschlechtsreife und zeigten auch später eine größere Paarungsbereitschaft als Tiere, die diesen Nahrungszusatz nicht erhalten hatten.

Laut Schneider ist das auf die östrogenartige Wirkung der Isoflavone zurückzuführen. Da Östrogene auch bei der Entwicklung der menschlichen Geschlechtsorgane eine Schlüsselrolle spielen, rät sie davon ab, Kinder regelmäßig mit Sojaprodukten zu ernähren.

Einen tatsächlichen Einfluss der Sojainhaltsstoffe auf die kindliche Entwicklung konnte bislang jedoch noch niemand nachweisen, obwohl bereits in der Vergangenheit verschiedene Untersuchungen hierzu unternommen wurden.

Mit ausschlaggebend für eine messbare östrogenartige Wirkung beim Menschen ist die Konzentration der Isoflavone, die über die Nahrung aufgenommen werden kann. Aus der vorliegenden Veröffentlichung zum Vortrag geht leider nicht hervor, in welcher Konzentration den Hamstern die Isoflavone verabreicht wurden. Eine Warnung vor Sojaprodukten scheint daher derzeit nicht gerechtfertigt. ral

Quelle: www.sfn.org

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.