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- AZ 13/2002
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Kommentar
Warum brechen Sie das Recht, Herr Schulte?
Wenn die Gesetzeslage nicht zulässt, was man für richtig hält, wird einfach das Gesetz gebrochen, um zu erreichen, was man möchte - um damit eine neue Gesetzeslage zu schaffen. So ist die Vorgehensweise in Bananenrepubliken.
Möglicherweise glaubt Gerhard Schulte, einst Ministerialdirektor im Bundesgesundheitsministerium und heute Vorstandsvorsitzender des BKK Landesverbands Bayern, er befinde sich in eben einer solchen Bananenrepublik. Sein Verhalten lässt jedenfalls keinen anderen Schluss zu, wenn er wider besseren Wissens und gegen rechtliche Bestimmungen einen Vertrag mit der niederländischen Versandapotheke DocMorris schließt. Immerhin untersagen zwei rechtskräftige Einstweilige Verfügungen Arzneilieferungen dieses Versenders nach Deutschland.
Ganz abgesehen davon, dass derzeit keines der lobenden Argumente, mit denen Schulte für DocMorris und den Versandweg wirbt, zutrifft. Wenn man z. B. immer wieder von Fällen hört, in denen DocMorris Präparate bestimmter Firmen nicht liefern konnte, erst nach Wochen Rezepte über lebenswichtige Arzneimittel unbeliefert zurückschickte, Päckchen beim Nachbarn abgegeben werden, dann genügt dies nicht "höchsten Qualitätsansprüchen", dann ist dies nicht anwenderfreundlich. Und wo bleiben eigentlich die "Effizienzvorteile"? Einen Preisvorteil "von bis zu neun Prozent" sieht Schulte - und will dafür seinen Versicherten ein umständliches Bestell- und Versandprocedere zumuten, schwache oder keine Beratungsleistungen und lange Wartezeiten. Toll, Herr Schulte, haben Sie schon jemals bei DocMorris bestellt?
Klar ist: einen Rechtsbruch können wir nicht hinnehmen. Es müssen alle rechtlichen Maßnahmen ausgeschöpft werden, um dem Tollhaus BKK-Bayern Einhalt zu gebieten, notfalls - wie von ABDA-Präsident Friese gefordert - auch mit Hilfe der Bayerischen Staatsregierung. Und für den Bayerischen BKK-Boss wüsste ich schon eine neue Stelle: die PR-und Marketingposition bei DocMorris soll nach dem Weggang von Apermann noch vakant sein...
Peter Ditzel
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