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- AZ 17/2002
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Kommentar
Allensbach-Studie: Phytos weiter auf Vormarsch
Die früher verbreitete Neigung, auch schon bei leichteren Befindlichkeitsstörungen einen Mediziner aufzusuchen, sei weiter rückläufig. Die Ansicht, man brauche deswegen nicht in die Arztpraxis zu gehen, die 1978 erst 44 Prozent der Bevölkerung vertraten, teilten inzwischen fast zwei Drittel der Bevölkerung, erklärte Dr. Rüdiger Schulz, Projektleiter bei Allensbach, am 16. April bei der Vorstellung der Studie in Bonn. Naturheilmittel hätten vom Trend zur Selbstmedikation stark profitiert. Deutlich mehr als die Hälfte (62 Prozent) der 2172 befragten Erwachsenen über 16 Jahre hatten demnach in letzter Zeit selbst gekaufte Präparate eingenommen, 22 Prozent hatten Phytos verschrieben bekommen, 17 Prozent gaben an, die Mittel waren teil selbst gekauft, teils verordnet. Bei den aus eigener Tasche bezahlten Präparaten basierten 14 Prozent der Fälle auf einer Empfehlung eines Apothekers, die meisten Befragten kauften Naturheilmittel aus eigener Initiative (43 Prozent).
Gleichwohl bestehen die meisten (71 Prozent) der gesetzlich Versicherten darauf, dass Phytopharmaka grundsätzlich erstattungsfähig bleiben. Phytopharmaka kommen eine große Bedeutung bei der Prävention zu. Von allen Erwachsenen, die Medikamente zur Vorbeugung einnehmen, verwenden 38 Prozent ausschließlich und weitere 41 Prozent unter anderem auch Naturheilmittel.
Wie das Allensbacher Institut, das fachlich durch die Gesellschaft für Phytotherapie beraten wurde, weiter herausfand, haben Phytopharmaka vor allem bei Erkältung (69 Prozent) geholfen. Oben auf der Hitliste der Erfolge steht zudem der Einsatz gegen Schlaflosigkeit (27 Prozent) vor gastrointestinalen Beschwerden (26 Prozent) oder Kopfschmerzen (24 Prozent).
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