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Elektronisches Rezept: Kassen stellen Weichen für Vorprojekt zum eRezept

Siegburg (gkv/ks). Die Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen gaben vergangene Woche bekannt, dass schon in Kürze ein Vorprojekt zur Einführung des elektronischen Rezepts (eRezept) starten könne. Sie gehen davon aus, dass auch die Entscheidungsgremien aller anderen beteiligten Spitzenorganisationen das gemeinsam entwickelte Konzept mittragen werden.

Grundlage sei das im Rahmen des Aktionsforums Telematik entwickelte "Kölner Modell", erklärten die Spitzenverbände. In einem auf sechs Monate angelegten Vorprojekt sollen von einem externen Unternehmen konkrete Arbeiten für die Erprobung des eRezeptes entwickelt werden. Dazu gehören Projektpläne inklusive Kostenschätzung, Zeitplan und Organisationsmodell. Vorgesehen ist, den Bundesdatenschutzbeauftragte bei diesem Vorprojekt eng einzubinden.

Die Spitzenverbände versprechen sich vom eRezept mehr Qualität, Transparenz und Wirtschaftlichkeit in der medizinischen Versorgung. Beim eRezept werden die Arzneimittelverordnungen auf elektronischem Wege vom behandelnden Arzt an den Apotheker übermittelt. Es soll die Basis für eine ausbaufähige und zukunftsgerichtete Telematikplattform im Gesundheitswesen bilden, erklärten die Kassen. Nach dem eRezept soll in einem zweiten Schritt der eArztbrief getestet werden.

Auch andere Leistungserbringer haben im Vorfeld ihr Interesse an der raschen Einführung des eRezepts bekundet. Die Spitzenverbände forderten diese daher auf, nun ebenfalls kurzfristig die notwendigen Voraussetzungen in ihren Organisationen herbeizuführen, damit das Vorhaben gemeinsam umgesetzt werden kann.

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