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Apothekenmarkt: Wachstumsrate bei 8 Prozent

Frankfurt/Main. Im ersten Halbjahr 2002 betrug der Gesamtumsatz auf dem deutschen Arzneimittelmarkt 9,1 Mrd. Euro zu Herstellerabgabepreisen; dies bedeutet ein Wachstum gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 7,9%, so eine Pressemitteilung des Instituts für Medizinische Statistik IMS.

Die abgesetzte Menge beträgt 829 Mio. Packungen, was einer Steigerung von 1,7% entspricht. Das Verhältnis zwischen Mengen- und Wertentwicklung bestätigt nach Angaben von IMS einmal mehr die Fortsetzung des seit längerem beobachtbaren Trends hin zu innovativen, höherpreisigen Präparaten. Dies wird umso deutlicher bei Betrachtung der Marktentwicklung rezeptpflichtiger und rezeptfreier Präparate. Die rezeptpflichtigen Präparate legten im ersten Halbjahr 9,8% nach Wert und 2,2% nach Menge zu. Demgegenüber ist für die rezeptfreien Präparate lediglich ein Umsatzwachstum von 2,1% und ein Absatzwachstum von 1,4% zu verzeichnen.

Bei den Arzneimittelgruppen mit den höchsten Zuwachsraten innerhalb des 1-Jahres-Zeitraums von Juli 2001 bis Juni 2002 handelt es sich im wesentlichen um Medikamente zur Behandlung "ernster" Erkrankungen. Das Wachstum generiert sich dabei häufig durch die Verordnung innovativer Präparate. So verzeichnet beispielsweise die Gruppe der Antiasthmatika als Kombination aus Beta-2-Stimulanzien und Corticoiden einen 79 prozentigen Zuwachs.

Das erste Präparat aus dieser Kategorie, Viani, gibt es seit 1999. Bei den spezifischen Antirheumatika erklären sich die Umsatzzuwächse durch die Einführung neuer Präparate wie zum Beispiel Enbrel. Unter den Anti-Alzheimer-Produkten ist das älteste Medikament, Cognex, erst seit 1995 verfügbar, das neueste, Reminyl, wurde 2001 eingeführt. Die sonstigen Zytostatika wachsen ebenfalls durch die Einführung neuer Präparate wie zum Beispiel Glivec (2001 eingeführt) gegen chronische myeloische Leukämie und Herceptin (2000 auf den Markt gebracht) gegen Brustkrebs. Auch die kombinierten Angiotensin-II-Antagonisten gibt es erst seit 1997, das neueste Präparat seit Mai 2002.

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