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- AZ 38/2002
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Kommentar
Arzneimittelausgaben: Ausgabenplus von 8,2 Prozent im Juli
Gab die GKV im Juli 2001 noch rund 1,782 Mrd. Euro für Arzneimittel aus, so waren es im Juli 2002 rund 1,928 Mrd. Euro. Die Zuwachsraten der einzelnen Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) sind dabei höchst unterschiedlich: Spitzenreiter im Juli ist die KV Rheinhessen, deren Ausgaben für Medikamente in diesem Juli um 15,8 Prozent nach oben geschnellt sind. Bescheiden nahmen sich im Gegenzug jene KVen aus, die sonst für ihre hohen Arzneimittelausgaben bekannt waren, so etwa Berlin (plus 0,7 Prozent) und Hamburg (plus 2,5 Prozent). Weitere Details und Hintergründe dieser Entwicklungen will der Bundesverband der Betriebskrankenkassen in Kürze bekannt geben.
GKV: Ärzte halten ihr Versprechen nicht
Die Spitzenverbände der Krankenkassen schlossen aus der Kostensteigerung das Fazit, dass "die Vertragsärzte ihr Versprechen an die Politik, nach Abschaffung der Budgets selbst Ausgabenverantwortung zu übernehmen, nicht einlösen". Zu Jahresbeginn hatte die Kassenärztliche Bundesvereinigung erklärt, die Arzneimittelausgaben 2002 um knapp fünf Prozent senken zu wollen. Dieses Ziel rückt nun in immer weitere Ferne.
Beim Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) sieht man die Juli-Steigerung gelassener: "Ein einziger Monat gibt wenig Aufschluss über die tatsächliche Entwicklung übers Jahr.", erklärte BPI-Hauptgeschäftsführer Henning Fahrenkamp, "Hier von einer Kostenlawine zu sprechen ist völlig verfehlt". Zudem warf er den Kassen vor, "gebetsmühlenartig" auf wachsende Arzneimittelausgaben zu verweisen, obwohl auch in anderen Bereichen der GKV Kostensteigerungen zu vermerken sind.
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