BVA-Info

Seminar: Qualifizierte Fortbildung für den Wiedereinstieg

Von Anfang Oktober bis Mitte November veranstalteten das IFBE (Institut für berufsbezogene Erwachsenenbildung) und der BVA (Bundesverband der Angestellten in Apotheken) in Mühlhausen (Thüringen) an fünf Wochenenden Kurse für pharmazeutische MitarbeiterInnen nach einer Berufspause.

Wie sich herausgestellt hat, sind nicht nur wiedereinsteigende PharmazeutInnen daran interessiert, ihr Wissen aufzufrischen. An zahlreichen Veranstaltungen nahmen auch Angestellte in Apotheken teil, um ihr Wissen zu vertiefen. Damit erwies sich das flexible Konzept des BVA als erfolgreich, denn jeder konnte am Gesamtkurs teilnehmen oder nach seinen individuellen Bedürfnissen nur einzelne Veranstaltungen auswählen.

Kommunikation und Beratung

Im ersten Baustein waren neben einem Kommunikationstraining auch Bewerbungstipps enthalten, um die TeilnehmerInnen aktiv auf den Wiedereinstieg vorzubereiten. Nach dem Motto "weniger ist mehr" wurden die TeilnehmerInnen nicht mit Strategien überhäuft, sondern motiviert, eigene Konzepte für die Gesprächsführung zu entwickeln.

EDV und Internet

Das IFBE ist mit modernster Technik ausgestattet und als Ausbildungsstätte für verschiedene medizinische Assistenzberufe immer auf dem neuesten Stand, sodass hier die besten Voraussetzungen für eine effektive Arbeit mit EDV und Internet gegeben waren. Im ersten Teil wurden allgemeine Grundlagen besprochen, im zweiten Teil Anfang November kamen die ABDA-Datenbank und das Internet an die Reihe.

Rezeptur und Defektur

Auch hier gibt es immer wieder neue Anforderungen, die im Apothekenbetrieb bewältigt werden müssen, einmal abgesehen von der nötigen Fingerfertigkeit, z. B. in der Kapselherstellung, die wieder trainiert werden muss.

Kosmetik und Hautpflege

Zunehmende Allergien fordern ein hohes Maß an Wissen in der Dermatologie. Gerade Kunden mit Hautproblemen wenden sich an kompetente ApothekenmitarbeiterInnen. Dieser Wochenend-Kurs bot den TeilnehmerInnen Gelegenheit, grundlegendes Wissen aufzufrischen und sich über aktuelle Erkenntnisse zu informieren.

Alternative Heilverfahren

Die Zunahme der Selbstmedikation und die Tendenz der Apothekenkunden zu alternativen Heilverfahren und Naturheilverfahren war der Grund, diesem Thema ein ganzes Wochenende zu widmen. Vermittelt wurden Kenntnisse

  • in Physiotherapie,
  • zur Phytotherapie bei PMS, in der Kinderheilkunde und bei Erkältungen sowie
  • zur Homöopathie und Therapie mit Bachblüten.

Gesetzliche Grundlagen

Vorträge zu den Themen Medizinprodukte-Recht, BtM, Gefahrstoff- und Werberecht erleichterten den Überblick über die zahlreichen Rechtsvorschriften in der Apotheke und informierten die TeilnehmerInnen über Neuerungen. Auch der Bereich Arbeits- und Tarifrecht zählte mit zu den Themenschwerpunkten dieses Wochenendes.

Praktische Übungen

Nachdem zuvor über gesetzliche Vorgaben für Laboranalysen gesprochen wurde, übten sich die TeilnehmerInnen in Analysenmethoden, insbesondere DC, in makro- und mikroskopischen Drogenbestimmungen sowie im Einsatz geeigneter Software zur Dokumentation.

Pharmaceutical Care und neue Arzneimittel

Die pharmazeutische Betreuung wurde den TeilnehmerInnen am Beispiel von Diabetikern erläutert; dieses komplexe Thema war geeignet, generell das Prinzip der Betreuung chronisch erkrankter PatientInnen zu vermitteln. Außerdem wurden den TeilnehmerInnen an diesem Wochenende die Arzneimittel-Innovationen der letzten Jahre vorgestellt.

Weitere Planungen

Der BVA wird das Wiedereinsteigerseminar im Herbst 2002 in Mühlhausen erneut anbieten. Außerdem sind weitere Standorte in Planung; so wird voraussichtlich Idstein bei Frankfurt am Main dazu kommen. Auch an Konzepten, die KollegInnen nach einer Berufs- oder Familienpause besser erreichen zu können, wird weiter gearbeitet.

Gerade in der jetzigen Zeit, wo der Arbeitskräftemangel allmählich beklemmende Dimensionen annimmt, soll mit allen geeigneten Mitteln daran gearbeitet werden, möglichst viele Angestellte in Apotheken zu mobilisieren. Dazu zählen nicht nur die Plädoyers für mehr Ausbildungsplätze und verbesserte Tarife, sondern auch Kurse, um den Wiedereinstieg in den Beruf so weit wie möglich zu erleichtern.

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