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Lutz Bäucker: Alle Achtung Augsburg
Manche trauen ihnen das gar nicht zu, die Münchner zum Beispiel: für die Hauptstädter sind die "Datschi-Schwaben" am Lech eher träge Zeitgenossen, weit weg vom Schuss. Doch das gilt nicht länger, zumindest in unserer überschaubaren Pharmaszene: da bilden die Augsburger jetzt die Avantgarde. Jawohl: die 14 tapferen Schwaben um Anführer Jens Schneider stürzen sich mutig und ohne Kosten zu scheuen aufs Thema "case-management" und lassen sich zu wohlinformierten Rundum-Betreuern ausbilden. Und das ist gut so (auch wenn der Begriff mit Verlaub saublöd ist: was ist denn "case"?)- denn unser "Case" – sprich: Fall – wird immer schwerer: die gegnerischen Geschütze sind längst in Stellung gebracht, die vorletzten Bastionen scheinen zu fallen (siehe Versandhandel), Rückzugsgefechte statt innovative Vorwärtsverteidigung. Das dürfte eher kontraproduktiv sein. Also jede Unterstützung für den Aufbruch der Augsburger: Manches machen wir eh schon im Alltag hinterm Tresen, doch fundierte Grundlagen (Gesprächstraining!) können nie schaden. Die Augsburger haben es ja schon mehrfach bewiesen: in der Provinz müssen nicht notgedrungen Hinterwäldler leben – siehe Qualitätszirkel und Antibiotika-Scheibe made in A-town! Nein, von hier aus kann auch ein Anfang gemacht werden – zu mehr Power für Patienten. Wir drücken die Daumen und hoffen erstens auf viele Nachahmer und zweitens auf großzügige Unterstützung aus der Kammer-Kasse. Denn am Geld allein darf die Zukunft einfach nicht scheitern – dafür ist sie uns viel zu kostbar.
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