Kommentar

Analyse aus Nordrhein: Viel GKV-Umsatz - viel Verlust

Bonn (im). Für die individuelle Einschätzung der Belastung der einzelnen Apotheke durch das Beitragssatzsicherungsgesetz entwickeln die Apothekenrechenzentren derzeit Modelle. Auch der Apothekerverband Nordrhein hat ermittelt, wie die gesetzlichen Einschnitte Umsatz und Roherträge drücken. Ein Ergebnis: Bei einem hundertprozentigen Umsatz mit der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) beträgt der Umsatzrückgang 6,5 Prozent, der Rohertragsverlust ist am höchsten und erreicht 6,5 Prozent vom Nettoumsatz (5,6 Prozent vom Bruttoumsatz).

Das andere Extrem wäre beispielsweise ein zehnprozentiger GKV-Anteil am Umsatz. In dem Fall betragen sowohl der Umsatzverlust als auch die Senkung des Rohertrags (vom Nettoumsatz) jeweils 0,7 Prozent, 0,6 Prozent ist der Rohertragsverlust vom Bruttoumsatz. Ein gängigeres Beispiel: ein GKV-Umsatz von 70 Prozent. Hier beträgt der Umsatzverlust 4,6 Prozent, der Rohertragsrückgang liegt bei 4,6 Prozent des Nettoumsatzes und bei vier Prozent des Bruttoumsatzes. Absolute Zahlen zeigen die Dramatik in ihrer Bandbreite: Bei einem angenommenen Umsatz einer Apotheke von einer Million Euro inklusive Mehrwertsteuer brechen bei einem 70 prozentigen Umsatz mit der GKV (einschließlich Patientenzuzahlung) 40.000 Euro beim Rohertrag weg. Basis der Berechnungen war unter anderem, dass die meisten Fertigarzneimittel bei der neuen geforderten Rabattstaffelung in der Gruppe bis 52,46 Euro liegen (45 Prozent Anteil am Bruttoumsatz) oder im Bereich zwischen 54,81 und 820,22 Euro (rund 48 Prozent Anteil am Bruttoumsatz). Hier können sich je nach tatsächlicher Abgabe von hochpreisigen oder billigen Medikamenten individuelle Verschiebungen ergeben.

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