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- AZ 13/2003
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Kommentar
Außerordentlich
Der außerordentliche Apothekertag war eine Krisensitzung. ABDA-Präsident Friese brachte in seiner Grundsatzrede den Ernst der Lage auf den Punkt: Proteste, Existenzangst, massive Einkommenseinbußen, Arbeitsplatzverlust, Demotivation und Frust. Während der gesundheitspolitische Vormittag die Bandbreite politischer Vorhaben und Ansichten, teils hektisch und nervös (Schmidt), teils ruhig und souverän (Seehofer), teils frech und fast unverschämt (Bender) deutlich erkennen ließ, verlor sich der berufspolitische Nachmittag – nach zwei sachlich fundierten Referaten – in einer chaotischen Sitzungsführung. Die Sitzungsleitung ließ die Diskussion im Wesentlichen um zwei Resolutionen kreisen, deren Verabschiedung – wie ABDA-Präsident Friese in seiner Grundsatzrede ausführte, ein Ziel dieses Apothekertages sein sollte. Peinlich: Noch bevor diese Resolutionen überhaupt von den anwesenden Apothekerinnen und Apothekern diskutiert werden konnten, waren sie schon der Presse zugänglich gemacht und zum Teil veröffentlicht worden. Um so peinlicher, wenn man im Nachhinein sieht, wie der Entwurfstext war und wie die Version aussieht, zu der sich der Apothekertag bekannte. Nebulös blieb zudem die "Verabschiedung" einer Resolution zur "Überlast der Apotheken": eine Abstimmung darüber, ob man mit diskutierten Textänderungen einverstanden war, fand nicht statt, während die zweite Resolution zur "Arzneimittelversorgung: entwickeln statt abwickeln" intensiv diskutiert, gekürzt und schließlich durch Abstimmung angenommen wurde. Unklar blieb, wozu so ein Apothekertag überhaupt in der Lage war: eine ordentliche Hauptversammlung war's nicht, seine Hand zur Abstimmung konnte praktisch jeder heben, der im Saal war. Andererseits: Viel Neues gaben die Resolutionen eh nicht her. Schade auch, dass ein Kernstück der berufspolitischen Diskussion, nämlich der Vorschlag für eine Neugestaltung der Arzneimittelpreisverordnung bzw. für eine Apothekerhonorierung wie aus dem Hut gezaubert vorgestellt wurde. Die meisten wurden wohl zum ersten Mal mit dem komplizierten "Kombimodell" konfrontiert. Ich hätte es für besser gehalten, wenn man diese Gedanken vorher schon einmal hätte lesen können, um fundierter diskutieren zu können. Immerhin betrifft es einen zentralen Punkt unserer Existenz und das Ministerium ist wild entschlossen, hier etwas zu ändern. Wir sollten wissen, was wir wollen.
Peter Ditzel
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