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- AZ 14/2003
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Starke Veränderung
Wie paradox unser Gesundheitswesen aus finanziellen Gründen schon geworden ist, zeigt die Behandlung der Koronaren Herzkrankheit mit ihren möglichen Folgen eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls. Große Studien haben gezeigt, dass Risikopatienten von der Behandlung mit Statinen enorm profitieren. Obwohl also hier eine evidence based medicine vorliegt, fand diese Therapie bisher noch nicht den ihr gebührenden Einzug in die Praxis. Erst recht nicht bei der Behandlung von Frauen, die noch weit weniger als Männer mit den cholesterinsenkenden Statinen behandelt wurden. Und dies alles, weil die Verordnung eines Statins das Arztbudget stark belastet bzw. die Richtgrößen überschreitet. Statt dessen müssen die Kassen dann teure Operationen (By-Pass, Stents) bezahlen, für teure Krankenhausaufenthalte nach Herzinfarkt und Schlaganfall aufkommen, die Pflegeversicherung übernimmt die Pflegefälle und hat die hohen Folgekosten zu tragen. Paradox.
Ein Umdenken auf diesem Gebiet dürfte jetzt erleichtert werden, denn die Verordnungskosten für ein Statin sinken durch die Einführung von generischen CSE-Hemmern gewaltig. Hexal brachte zum 15. März sein generisches Simvastatin auf den Markt, das Preisvorteile bis zu 43 Prozent bringen soll - andere Generikahersteller folgen. Anhand der eindeutigen Studienlage und der günstigen Kosten-Nutzen-Rechnung gibt es jetzt wohl keinen Grund mehr für einen Arzt, einen CSE-Hemmer einem Patienten nicht zu verordnen. Selbst Krankenkassenideologen wie Gerd Glaeske und Gesundheitspolitiker wie der Schmidt-Adlatus Karl Lauterbach konstatieren eine Unter- und Fehlversorgung bei Patienten mit einer KHK und setzen sich jetzt anlässlich der Einführung des Statin-Generikums für eine stärkere, sachgerechte Verordnung dieser Präparategruppe ein.
Stark, was ein solches Generikum auslösen kann. Paradox, dass Kassen nach wie vor an einer Importklausel festhalten, obwohl es preiswertere Importe gibt. Bemerkenswert, dass trotz des günstigen Preises bei Simvahexal immer noch soviel Luft drin ist, zusätzliche Rabattvereinbarungen auf den Herstellerabgabepreis mit einer Krankenkasse abzuschließen (Vertrag von Hexal mit der AOK). Starke Veränderungen zeichnen sich ab.
Peter Ditzel
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