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Gesundheitsreform: Ersatzkassenverbände warnen vor Privatisierung von Leistunge
Krankengeld, Zahnersatz, private Unfälle - theoretisch ließe sich so manche Leistung aus dem Katalog der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) herauslösen. Bleibt die Frage, ob die Versicherten diese Leistung sodann privat oder gesondert innerhalb der GKV versichern sollten. Union und FDP plädierten im Vorfeld der Konsensgespräche für eine private Absicherung, die SPD wollte das Krankengeld künftig allein vom Arbeitnehmer in der GKV versichert wissen. Rebscher machte am 17. Juli deutlich, was die Ersatzkassen von der Diskussion halten: "Es gibt kein einziges sachliches Argument, das für Privatisierung spricht". Im Gegenteil: Durch die Absicherung in der privaten Krankenversicherung werde die Versorgung nur teurer, so Rebscher. "Wenn man den Versicherten schon zumuten will, für bestimmte Leistungen künftig allein aufzukommen, dann sollte wenigstens die kostengünstigere und gerechtere Variante gewählt werden, und die heißt: Absicherung in der GKV!"
Bei einer Absicherung in der PKV, so Rebscher, würden insbesondere Familien, kränkere, ältere und ärmere Menschen draufzahlen. Auch höhere Verwaltungskosten, die Gewinnorientierung der privaten Anbieter und die Abrechnung der Zahnärzte und Ärzte nach der höheren privatärztlichen Gebührenordnung würden sich voll auf den Preis niederschlagen. Selbst wenn die PKV jetzt politische Preisgarantien ohne jede versicherungsmathematische Fundierung abgebe, seien diese in kürzester Zeit schon nicht mehr haltbar, erklärte Rebscher.
Privatisierung "riecht nach Klientelpolitik", erklärte der Ersatzkassen-Chef. Darüber hinaus sei zu befürchten, dass die PKV sie nutzen werde, um der GKV immer mehr freiwillig Versicherte abzuwerben. "Die solidarische Krankenversicherung wird somit mehr und mehr ausgehöhlt", so Rebscher. Um dies zu verhindern, müsse als flankierende Maßnahme die Versicherungspflicht für alle gelten.
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