Gesetzliche Krankenkassen: Wachsende Defizite trotz Spargesetzen

Berlin (ks). Die gesetzlichen Krankenkassen haben auch im ersten Halbjahr 2003 ein milliardenschweres Defizit erwirtschaftet. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" meldete vergangene Woche, bei den Allgemeinen Ortskrankenkassen sei von Januar bis Juli dieses Jahres ein Defizit von 900 Mio. Euro aufgelaufen. Die Ersatzkassen müssten ein Minus von 700 Mio. Euro verbuchen.

Die offiziellen Zahlen will das Bundesgesundheitsministerium voraussichtlich in der ersten Septemberwoche veröffentlichen. Bereits in den ersten drei Monaten des Jahres war den Spargesetzen der Bundesregierung zum Trotz bei allen Kassen zusammen ein Fehlbetrag von 630 Mio. Euro aufgelaufen. Offenbar hat sich die Lage seitdem noch verschlechtert. Auch die Betriebskrankenkassen haben ein Defizit angehäuft, das bei rund 260 Mio. Euro liegen soll. Bei den Innungskrankenkassen soll es ein Fehlbetrag von 80 Mio. Euro sein. Der CDU-Gesundheitsexperte Andreas Storm betonte allerdings, dies gefährde die Beitragsentlastung ab 2004 nicht. Er sagte, man habe bei der Ausarbeitung der geplanten Reform bereits mit einer Neuverschuldung der Krankenkassen von bis zu zwei Mrd. Euro für 2003 gerechnet. Die Entlastungssumme der geplanten Reform liege bei gut 20 Mrd. Euro.

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