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Gesetzliche Krankenkassen Kassen bieten ab 2004 mehr Wahlmöglichkeiten
Eine Reihe großer Kassen hat bereits angekündigt, von diesen Möglichkeiten Gebrauch zu machen. Bei der Barmer Ersatzkasse hat der Verwaltungsrat am 18. November grünes Licht für das so genannte "Fünf-Sterne-Programm" gegeben. Am 19. November stellten Vorstands- und Verwaltungsratsmitglieder der Barmer in Berlin die neuen Angebote für ihre Versicherten vor. Das Fünf-Sterne-Programm der Barmer Ab dem 1. Januar 2004 haben Barmer-Versicherte die Wahl: Neben der gewohnten Krankenversicherung haben sie verschiedene Möglichkeiten, Bonuspunkte zu sammeln, Zuzahlungen zu verringern oder zusätzliche Leistungen abzusichern.
So bietet die Barmer in Kooperation mit der HUK Coburg künftig fünf verschiedene Zusatzversicherungen an, erläuterte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Barmer, Johannes Vöcking. Dazu zählen Tarife für Einbettzimmer und Chefarztbehandlungen im Krankenhaus und ein Ergänzungstarif, der Heilpraktikerbehandlungen und Naturheilverfahren, sowie Sehhilfen und eine Auslandsreisekrankenversicherung abdeckt. Auch Zahnersatzleistungen oder das Krankentagegeld kann zusätzlich versichert werden. Gesundheitsbewusstes Verhalten will die Barmer ab dem kommenden Jahr mit ihrem "Aktivpluspunkten"-Programm belohnen. Danach kann Bonuspunkte sammeln, wer z. B. an Vorsorgeuntersuchungen, Rückenschulen oder einer Ernährungsberatung teilnimmt und Mitglied in einem Sportverein oder Fitnessclub mit Qualitätssiegel ist. Über 100 Präventionsangebote stehen den Versicherten zur Wahl. Die Bonuspunkte können sodann in Sachprämien oder Einkaufsvorteile umgetauscht werden. Der Barmer-Vorstandsvorsitzende Eckart Fiedler verspricht sich dadurch langfristig eine Stärkung der Grundlagen der solidarischen Krankenversicherung: "Denn nur wenn wir gesünder älter werden, können wir den Herausforderungen der Demographie begegnen".
An geringeren Zuzahlungen können sich ab dem kommenden Jahr Barmer-Versicherte freuen, die sich in Disease-Management-Programme einschreiben oder an der integrierten Versorgung teilnehmen. Freiwillig Versicherte können zudem einen Selbstbehalttarif wählen: Wer im Krankheitsfall bis zu 320 Euro selbst trägt, bekommt zu Jahresbeginn einen Bonus von 250 Euro ausgezahlt. Sämtliche Angebote sind bereits mit den staatlichen Instanzen abgestimmt und können deshalb am 1. Januar 2004 eins zu eins umgesetzt werden, versicherte Holger Langkutsch, Vorsitzender des Verwaltungsrats der Barmer. Über etwaige Beitragssenkungen hat der Barmer-Verwaltungsrat noch nicht entschieden. Langkutsch kündigte jedoch an, dass dies auf der nächsten Tagung im Dezember geschehen soll.
Auch der Verwaltungsrat der AOK-Baden-Württemberg hat am 18. November ein Modellvorhaben zu Gesundheitsbonus und Selbstbehalt beschlossen. 30 Euro erhalten Mitglieder, die an Früherkennungsmaßnahmen teilnehmen, weitere 30 Euro kommen hinzu, wenn ein qualitativer Nachweis körperlicher Fitness erbracht wird. Die Selbstbehaltregelung sieht vor, dass Versicherte einen Eigenanteil an Kosten leisten, die bei Arztbesuchen und im Krankenhaus fällig werden - je nach Einkommen liegt dieser zwischen maximal 200 und 380 Euro. Dafür gibt es einen Grundbonus, der ebenfalls je nach Einkommen bei 120 bis 300 Euro liegt.
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