Prisma

Alzheimer: Lesen, spielen und tanzen gegen das Vergessen

Wer oft liest, Karten, Schach oder ein Musikinstrument spielt oder häufig tanzen geht, hat die besten Aussichten, im Alter geistig fit zu bleiben. Das zeigt eine vor kurzem im "New England Journal of Medicine" veröffentlichte Langzeitstudie des Albert Einstein College an 469 Personen in New York.

Das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, war bei den Studienteilnehmern, die sich auf die beschriebene Weise geistig beschäftigten um bis zu zwei Drittel vermindert. Radfahren, Joggen, Gehen und Treppensteigen zeigten in der Studie ebenfalls einen Benefit, doch dem Hirn halfen sie nicht so gut auf die Sprünge wie Tanzen.

Die hohe Konzentration, die es braucht, um gemeinsam mit dem Partner einen harmonischen Schritt auf das Parkett zu legen, machte offenbar den Unterschied aus. Worauf der Zusammenhang zwischen Alzheimer und geistiger Beschäftigung beruht, ist noch nicht im Detail geklärt. Einiges spricht dafür, dass das Hirn sich – ähnlich wie ein Muskel – durch regelmäßigen Gebrauch zu einer höheren Leistung trainieren lässt.

Es könnte aber auch sein, dass Menschen, bei denen unmerklich schon ein geistiger Abbau stattfindet, weniger Lust auf geistig anspruchsvollen Zeitvertreib haben. Die Trägheit wäre dann nicht eine Ursache, sondern eine Folge des Abbaus. Um diesen Einwand ganz zu entkräften, sind weitere Studien nötig. azpd

Quelle: New England Journal of Medicine 2003, Vol. 348, Nr. 25, S. 2508 – 2516

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