- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 31/2003
- Hausapothekenverband: ...
DAZ aktuell
Hausapothekenverband: Signal an die Kollegen, aber kein Staat im Staat
Eine Arbeitsgemeinschaft ...
Froese bezeichnete den neuen Hausapothekenverband als Arbeitsgemeinschaft der beteiligten Landesapothekerverbände. Die Arbeitsgemeinschaft habe ganz bewusst keine Rechtsform, keine Satzung und keine Regelungen über die Mitgliedschaft.
Die Neugründung sei ein Signal an die Kollegen, sich den Hausapothekenmodellen ihrer jeweiligen Landesapothekerverbände anzuschließen. Eine eigenständige formale Mitgliedschaft der Apotheken an der neuen Arbeitsgemeinschaft sei dagegen nicht vorgesehen.
... und ihre Hintergründe
Bei den Hausapothekenmodellen gehe es nicht nur um die Beteiligung an den Hausapothekenverträgen mit Krankenkassen, sondern auch um die Neupositionierung der Apotheken in einem sich verändernden Markt. Daher lohne sich die Teilnahme für die Apotheken. Es sei das Ziel der Landesapothekerverbände, ihre Mitglieder auch unter neuen Bedingungen im Markt zu halten und abzusichern.
Die neue Arbeitsgemeinschaft solle das Konzept weiterentwickeln und propagieren. Sie dürfe aber keinesfalls als "Staat im Staat" innerhalb der ABDA missverstanden werden. Sie sei fest in die Landesapothekerverbände eingebunden. Insofern könnte der Name "Hausapothekenverband" Anlass zu Verwirrung geben.
Ein weiterer Hintergrund für die Gründung der Arbeitsgemeinschaft "Hausapothekenverband" innerhalb der ABDA lässt sich bei einem Blick ins Internet erahnen. Denn in jüngster Zeit hat der Bundesverband Deutscher Apotheker (BVDA), der sich als Opposition zur ABDA versteht, zahlreiche Internet-Domain-Namen mit dem Wort "Hausapotheke" in Verbindung mit Städtenamen angemeldet. So geht es den ABDA-Organisationen offenbar auch darum, den von ihnen geprägten Begriff "Hausapotheke" noch stärker als bisher zu besetzen.
Erfolgreiches Konzept
Gegenüber der DAZ berichtete Froese über die "umwerfende Resonanz" der Apothekerschaft auf das Hausapothekenmodell. Der Apothekerverband Schleswig-Holstein komme mit der Veranstaltung der Seminare kaum noch hinterher. Es hätten bereits Seminare für 205 Apotheken stattgefunden, weitere Termine seien ausgebucht.
Für die Qualifizierung zur Hausapotheke müssten in Schleswig-Holstein jeweils zwei Termine belegt werden. In jeweils vier Stunden würden zunächst die vertragsrechtlichen und dann die praktischen Aspekte der Hausapotheke vermittelt.
Eine ähnlich große Resonanz wie in Schleswig-Holstein sei bei den Veranstaltungen des LAV Niedersachsen zu verzeichnen. Sachsen-Anhalt werde dem voraussichtlich bald folgen.
Vertreter der Landesapothekerverbände Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein gründeten am 23. Juli in Hannover einen Hausapothekenverband. Diese Arbeitsgemeinschaft soll die Verbreitung des Hausapothekenmodells fördern und die Kollegen motivieren. Dagegen ist der Hausapothekenverband nicht als Splittergruppe oder Alternativkonzept innerhalb der ABDA zu verstehen. Über die Hintergründe der Neugründung sprach die DAZ mit Dr. Peter Froese, dem Vorsitzenden des Apothekerverbandes Schleswig-Holstein.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.