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- AZ 34/2004
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Kommentar
Aus für Arznei von dm?
Die Zusammenarbeit von nordrheinischen Filialen der Drogeriemarktkette dm mit der niederländischen Europa-Apotheek in Venlo ist gestoppt. Nicht zuletzt den Bemühungen von Apothekerkammer und -verband in Nordrhein ist es zu verdanken, dass dm-Läden nicht mehr als Rezeptsammel- und Arzneimittelauslieferungsstelle fungieren können. Vorerst jedenfalls. Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium sieht die Arzneimittelsicherheit in Gefahr, wenn hochwirksame Medikamente wie Wasch- oder Putzmittel über Drogeriemärkte bezogen werden können. dm glaubt dagegen, sich weiterhin für den neuartigen Weg der Arzneidistribution einsetzen zu müssen - weil es für den Verbraucher billiger und bequemer sei.
So selbstlos, wie dm es formuliert, ist die Sache nicht. dm verspricht sich davon natürlich eine höhere Kundenfrequenz und letztlich mehr Umsatz. Das ist legitim - aber bitte nicht zu Lasten der Arzneimittelsicherheit und unter Missachtung von Gesetzen. dm-Filialen als Mini-Apotheken braucht kein Mensch. Es gibt in Deutschland 21 500 Apotheken, die noch am gleichen Tag - und nicht erst nach 72 Stunden - sogar nach Hause liefern können. Und es gibt mittlerweile zahlreiche zugelassene Versandapotheken, die verschreibungspflichtige Arzneimittel ebenfalls rasch liefern können und im OTC-Bereich mit günstigen Angeboten aufwarten. Am 18. August hat das Düsseldorfer Landgericht in einem Eilverfahren zu entscheiden, ob die Kooperation von dm und Europa-Apotheek zulässig ist. Bleibt zu hoffen, dass sich das Gericht der Argumentation des Gesundheitsministeriums anschließt.
Dass man zum Bezug günstiger Arzneimittel nicht den Umweg über Drogeriemärkte benötigt, zeigt ein Blick auf die Internetseite medizinfuchs.de, die nach Eingabe eines bestimmten Produkts den Weg zum günstigsten Angebot weist. Hier findet sich neben deutschen Versandapotheken auch die "Apotheke für den Mann": Es ist ein Angebot der Europa-Apotheek Venlo. Sie unterbietet in vielen Fällen die Preise deutscher Versender. Der europäische Wettbewerb wird rauer.
Peter Ditzel
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