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- AZ 34/2004
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Marktforschung: VFA: Neue "Jumbogruppen" bringen hohe Generikapreise
Eine Untersuchung des Marktforschungsinstituts IMS Health habe die hohen Generikapreise bestätigt, erklärte Ulrich Vorderwülbecke vom VFA. Demnach sind Nachahmerpräparate hier zu Lande durchschnittlich 56 % teurer als in Großbritannien, so die Marktforscher. Großbritannien wurde als Vergleich gewählt, weil es mit 17 % Generika-Marktanteil in Europa an zweiter Stelle nach Deutschland (19 %) liegt.
Der hohe Preisunterschied gilt laut IMS Health nahezu identisch auch für häufig eingesetzte Präparate: Bei Generika auf Basis der 37 meist verwendeten Wirkstoffe betrug der Preisunterschied zwischen Deutschland und Großbritannien durchschnittlich 52 %. Eine der Hauptursachen sei das deutsche Festbetragssystem, das einen preissenkenden Wettbewerb verhindere. In diesem Zusammenhang forderte VFA-Geschäftsführerin Cornelia Yzer eine stärker am Markt orientierte Preisbildung. In anderen europäischen Ländern mit großem Arzneimittelmarkt wie Frankreich (6% Marktanteil) und Italien (2%) spielen Generika nur eine untergeordnete Rolle.
In der Untersuchung wurden die Herstellerabgabepreise im Zeitraum April 2003 bis März 2004 für je 1 000 Tabletten, Kapseln, Ampullen oder andere Zähleinheiten mit gleichem Wirkstoff verglichen. Als Beleg für Preisspielräume bei Generika führte Yzer die "erheblichen Rabatte" an, die die Hersteller von Nachahmerpräparaten an Apotheken gewährten. Diese sollten im Wettbewerb erschlossen werden, meinte sie. Zwar gäben womöglich auch Anbieter von Originalarzneimitteln vereinzelt Rabatte, ergänzte Vorderwülbecke, dies finde jedoch nicht in dem "massiven Ausmaß" wie bei Generika statt. Bei reinen Marktpreisen ohne Festbeträge seien die Preise der Nachahmerprodukte deutlich niedriger.
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