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Private Krankenversicherung: PKV fürchtet "Radikalrevolution"
Zeitungsberichten zufolge will die rotgrüne Koalition Bundesbeamten den Zugang zu einer gesetzlichen Kasse (GKV) erleichtern und ihnen die Hälfte des Beitrags vom Staat als Arbeitgeberzuschuss zukommen lassen. Bislang ist die GKV für Beamte unattraktiv, weil sie die Beiträge allein zahlen. Anstelle eines Arbeitgeberzuschusses erhalten sie im Krankheitsfall Beihilfe. Laut PKV-Verband kann letztere nur durch einen privaten Schutz sinnvoll ergänzt werden, weil es in der GKV keine prozentuale Teilversicherungen gibt. Ein Wahlrecht der Beamten zwischen Beihilfe und Arbeitgeberzuschuss wäre eine "fatale ordnungspolitische Weichenstellung", vertritt die PKV. Es gehe nicht an, dass Beamte in das gesetzliche System wechseln, die weniger Beiträge einzahlen als sie Leistungen in Anspruch nehmen.
"Abenteuerliche Modellspiele"
Die Pläne der SPD-Arbeitsgruppe vom 26. August, die der Parteivorstand am Wochenende debattieren wollte, lehnen die privaten Assekuranzen ab. Ein Einheitsschutz ohne Wahlrechte für alle ist für sie eine "ideologische Nebelkerze". So werde keine Generationengerechtigkeit geschaffen, vielmehr überfordere die älter werdende Bevölkerung bei sinkenden Geburtenzahlen die umlagefinanzierte GKV. Damit wären gewaltige Beitragssteigerungen vorprogrammiert, warnte der PKV-Verband am 26. August in Köln. Anstatt mehr Kapitaldeckung zu ermöglichen, verbaue die Bürgerversicherung à la SPD die Zukunftsperspektive für die PKV. Auch würden die Beitragssätze nicht sinken, da sich ohne Privathonorare entweder der Versorgungsstandard reduziere oder Kassenpatienten höhere Honorare etwa für Ärzte zahlen müssten. Für unverantwortlich für die Konjunktur hält die PKV Steuern auf Kapitalerträge. Ausweichreaktionen der Bevölkerung und sinkende Kassen-Einnahmen wären die Folge. Die PKV plädiert dafür, mehr freiwillig GKV-Versicherten den Weg in ein privates Unternehmen zu ermöglichen.
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