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- AZ 7/2004
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Januar-Zahlen: Apotheker halten OTC-Preise stabil
Ende Januar, dem ersten Monat mit freien Preisen für rezeptfreie Präparate, haben die Apotheker die Preise für OTC in den Offizinen stabil gehalten. Lediglich einzelne Apotheken senkten die Preise, ergab eine Untersuchung des Marktforschungsunternehmens IMS Health zu den Auswirkungen des jüngsten Reformgesetzes in den ersten Wochen dieses Jahres. Unrealistische Erwartungen an einen Preiswettbewerb bei OTC seien auf den Boden der Tatsachen geholt worden, bestätigte Dr. Frank Diener von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände - ABDA.
IMS Health hatte in 3201 Apotheken den Preis eines Schmerzmittels mit der unverbindlichen Empfehlung von 7,95 Euro verglichen. 95 Prozent der Apotheken hätten diesen Preis unverändert belassen. Nur vier Prozent der Offizinen hätten den Preis zwischen sechs und neun Prozent abgesenkt, davon wäre keine unter sechs Euro gegangen. Neben den sehr moderaten Preissenkungen der zumeist überdurchschnittlich großen Apotheken habe nur ein Prozent der Befragten den Preis auf rund neun Euro erhöht, sagte Jürgen Petersen von IMS Health am 5. Februar auf einer Veranstaltung des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH) in Bonn.
Ein ähnliches Bild zeige sich beim effektiven Apothekenverkaufspreis der "Top 50" Handelsformen der führenden Selbstmedikationsmarken. Auch hier habe es kaum Veränderungen zwischen den letzten vier Wochen in 2003 und den ersten vier Wochen des laufenden Jahres gegeben. Von den 50 Präparaten seien bei 40 gar keine Preisveränderungen zu beobachten, bei den übrigen zehn habe es mit plus zwei Prozent geringe Anhebungen gegeben. Während es im Durchschnitt aller Apotheken nicht zu nennenswerten Preissenkungen gekommen sei, hätten einzelne Offizinen sowohl leicht nach oben als auch nach unten Preise verändert. Marktforscher Petersen wertete das insgesamt als besonnene Reaktion in einer für die Apotheken wirtschaftlich kritischen Situation. Er hob darüber hinaus den "dramatischen" Rückgang bei bisher verordneten nicht-verschreibungspflichtigen Arzneimitteln hervor. Demnach werden rezeptfreie Präparate nur noch in geringem Umfang auf Kassenrezept verordnet. Nach IMS-Zahlen gingen im Januar 2004 die Verschreibungen dieser Medikamente gegenüber dem Vorjahresmonat um fast 70 Prozent zurück. Die Selbstmedikation stieg zugleich nur um vier Prozent. Auch wenn wegen des Vorzieheffekts im Dezember weder jener Monat noch der Januar 2004 normale Monate gewesen seien, konstatierte Petersen den Einbruch von OTC zu Lasten gesetzlicher Kassen. Das wertete Dr. Frank Diener von der ABDA als ein "dramatisches Problem", weil die Ärzte ihren Patienten therapiebedeutsame Präparate nicht verschrieben. Dabei dürften die Mediziner mit der Begründung der therapeutischen Notwendigkeit bei schwerwiegenden Erkrankungen diese Präparate in der Übergangsfrist bis Ende März auf Kassenrezept verordnen. Diener rief wie Dr. Hermann Kortland (BAH) die Ärzte dazu auf, die Ausnahmeregelung des Gesetzes zu nutzen.
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