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ApoCollect – Neues Honorierungssystem für Apotheken

Nach neuesten Informationen aus dem Gesundheitsministerium soll das Honorierungssystem für Apotheken weiter modifiziert werden. Wie aus gut unterrichteten Kreisen verlautbarte, ist vorgesehen, die vom GMG stark gebeutelten ApothekerInnen in einem mehrstufigen System zu entlasten. Dazu zählen Maßnahmen für die Angestellten und für die ApothekenleiterInnen selbst sowie die Unterstützung des Selbstmedikationsmarktes durch weitere farbige Rezepte.

Maßnahmen für Angestellte

Zukünftig werden Angestellten nur noch ihre Grundbedürfnisse erfüllt und die verfügbare Arbeitsleistung maximiert. Zu den Maßnahmen zählen eine warme Mahlzeit pro Tag (in der übrigen Zeit erfolgt die Versorgung parenteral über eine Magensonde, um keine Zeit mit weiteren Mahlzeiten zu verlieren) sowie für Bedürftige ein Nicotinpflaster pro Woche, um die Anzahl der Rauchpausen gegen Null zu führen.

Geplant ist außerdem der Rückbau der sanitären Anlagen, da Berechnungen ergeben haben, dass eine Komplettversorgung mit Tena-Artikeln günstiger kommt (bei der Maxiversion, die nur einmal pro Tag gewechselt wird und zeitraubende Toilettengänge erspart).

Da die Angestellten zukünftig in der Apotheke wochenweise kaserniert werden, ist ihnen ein Radio, ein Stuhl, ein ihrer Schulterbreite entsprechender Teil eines Tisches sowie eine Pritsche mit dem notwendigen Bettzeug zur Verfügung zu stellen. Fernseher, Radio oder ähnliche Freizeitbeschäftigungen werden nicht benötigt, da dafür ohnehin keine Zeit mehr vorhanden ist.

Auch die Arbeitskleidung wird in Form eines Wendekittels (eine Seite für Montag, Mittwoch und Freitag, die andere Seite für Dienstags, Donnerstag, Samstag und die nächtlichen Notdienste) zur Verfügung gestellt. Diese Arbeitskleidung ist pfleglich zu behandeln, da sie aus Kostengründen nur ein Mal pro Jahr gereinigt werden kann.

Sonntags haben alle Angestellten (bis auf die Notdienstleistenden) Ausgang, der tunlichst zu Hause zur Körperreinigung, Regeneration der Arbeitsfähigkeit und zum Sattessen genutzt werden sollte. Urlaub ist zumindest bis Ende 2005 abgeschafft; damit mindern sich die Möglichkeiten für Angestellte, Geld für unnütze Dinge auszugeben.

So kann ein Teil des Gehaltes nach Abzug der Miete, der Nebenkosten etc. in die Stiftung "ApoCollect" (s.u.) eingezahlt werden. Auch die Feiertage werden bis auf weiteres ausgesetzt. Weitere Details befinden sich noch in der Abstimmung zwischen den Apothekerverbänden und dem Gesundheitsministerium.

Maßnahmen für ApothekenleiterInnen

Der ADA (Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken) wird aufgefordert, eine PSA (Personal Service Agentur) zu gründen. Als "Ich-AG" können ApothekenleiterInnen, deren Gehalt unter eine noch zu bestimmende Summe rutscht, Anträge auf Fördermittel bei "ApoCollect" stellen, um die Anfangsinvestitionen wie die Kasernenausstattung der MitarbeiterInnen zu finanzieren.

Sinn der PSA ist es, den ApothekenleiterInnen weiterhin den Urlaub zu ermöglichen. Die "Ich-AGs" übernehmen die Leitung der Nachbarapotheken als Filiale während der Urlaubszeit. Damit müssen keine weiteren Vertretungskräfte eingestellt werden, und da das Ganze im Rotationsverfahren läuft, jeder Apothekenleiter also mal an die Reihe kommt, ist das Ganze für die ApothekenleiterInnen auch kostenlos. Zudem können in Härtefällen Zuschüsse für den Urlaub bei "ApoCollect" beantragt werden.

Zur Unterstützung ihrer pharmazeutischen Tätigkeit wird ein Faxfrühwarnsystem bei den Apothekerverbänden eingerichtete, das beim ersten Auftauchen eines Testkäufers alle im Umkreis von 100 km befindlichen Apotheken benachrichtigt und detaillierte Beratungstipps gibt. Dafür ist bei den anderen Apotheken Entwarnung zu geben und ein Obolus einzufordern, damit sich das System rechnet.

Schließlich halten die Apotheken, die von Testkäufern besucht werden, die Ehre der Apothekerschaft hoch. Dafür wird die Verpflichtung zur Fortbildung von der Verpflichtung für ApothekenleiterInnen, alles zu wissen, abgelöst. Wer dieser Verpflichtung nicht nachkommt, kann Nachhilfe beim Faxfrühwarnsystem der Apothekerverbände beantragen.

Das bunte Rezept

Bisher gibt es gelbe, rote, blaue und grüne Rezepte. Dem Vernehmen nach plant das Ministerium aber, weitere farbige Rezepte einzuführen, um die Patienten vom Kauf und der Einnahme der Selbstmedikationsarzneimittel zu überzeugen. Derzeit wird an folgende Farben gedacht:

Lila (schützt ja bekanntlich vor Schwangerschaft) wird für die Pille sowie weitere Gynäkologika – etwa gegen Wechseljahresbeschwerden – eingesetzt; schwarz für besonders teure Präparate; orange für Nahrungsergänzungsmittel und Lifestyle-Medikamente; grau für alle reimportierten Arzneimittel sowie braun für alle Arzneimittel, deren Wirksamkeit umstritten ist (sogenannte "Sch… des Monats-Medikamente"). Weitere Farben sind in Vorbereitung.

Verordnen Ärzte mehrere Medikamente aus verschiedenen Farbgruppen, empfiehlt sich der Einsatz von Puzzlerezepten, auf die per Farbdrucker verschiedene Farbsegmente aufgetragen werden. Gedacht wird außerdem an Rabattmarkenhefte, in die jeweils Marken eingeklebt werden, die sich aus den Rezepten herauslösen lassen.

Stiftung ApoCollect

Zum finanziellen Ausgleich für die durch das GMG erlittenen Verluste wird die millionenschwere Stiftung "ApoCollect" mit Spendengeldern eingerichtet, der "Klingelbeutel für notleidende ApothekerInnen". Finanziert wird diese Stiftung über Spenden (siehe Spendenkonto), über die oben erwähnte humanitäre Hilfe von ApothekenmitarbeiterInnen, den Obolus der von Testkäufern verschonten Apotheken und prozentuale anteilige Einnahmen aus den bunten Rezepten. Betroffene ApothekenleiterInnen können einen Antrag auf Unterstützung stellen.

Spendenkonto

Konto-Nr.: 123 456 78 90 BLZ: 01042004 Sozialbank Veräpplingsdorf Stichwort: ApoCollect

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