BVA-Info

Die Anfänge des BVA im Jahr 1954

In dieser Woche, am 19. Juni, feiert der BVA sein 50-jähriges Bestehen. Ein halbes Jahrhundert ist vergangen, in dem der BVA eine recht wechselvolle Geschichte erlebt hat. Auch das Gründungsjahr war ein aufregendes, die Tarifsituation war sehr zersplittert, und bundesweite Gesetze gab es durch die Aufteilung in Besatzungszonen (noch) kaum. Die Diskussion um die Niederlassungsfreiheit, die 1958 schließlich in einem entsprechenden Urteil gipfelte, hatte bereits begonnen.

Noch auf dem Apothekertag in Hamburg 1949, ein Jahr nach der Währungsreform, wurde über die Gründung eines "Apothekervereins" diskutiert, "in dem sich Apothekenleiter und Mitarbeiter paritätisch Seite an Seite für Erreichung eines gemeinsamen Zieles einsetzen sollten". Bei der Auflistung der Aufgaben fehlt die Regelung der Arbeitsbedingungen für Apothekenmitarbeiter – logisch, denn das ebenfalls 1949 geschaffene Tarifvertragsgesetz stand dem entgegen. Gewerkschaften hatten gegnerfrei zu sein.

Einer der großen Männer der Pharmazie in der Nachkriegszeit, Dr. Hans Meyer, ergriff die Initiative und lud für den 12. Dezember 1949 die Mitarbeitervertreter der Kammern nach Frankfurt/Main ein. Es sollte eine schlagkräftige Mitarbeitervertretung geschaffen werden, die standeseigen sein, sich also nicht einer bereits bestehenden Gewerkschaft, etwa der DAG (Deutschen Angestellten Gewerkschaft) anschließen sollte. Dafür waren auch finanzielle Gründe ausschlaggebend: Die monatlichen Beiträge für die an diesem Tag neu gegründete TGA (Tarifgemeinschaft angestellter Apotheker) lagen bei etwa 10 bis 50 Pfennigen, demgegenüber nahm die DAG etwa 6,50 DM.

Außerdem sollten die Mitglieder der Tarifgemeinschaft ehrenamtlich tätig sein, "um zu vermeiden, dass sich einige Kollegen für kürzere oder längere Zeitdauer einen Nebenerwerb verschaffen können". Das Geld sollte dafür verwendet werden, einen Arbeitsausschuss für Werbung zum Beitritt zur TGA zu installieren, und "bei dieser Werbung ist besonders darauf zu achten, dass der Eindruck einer Kampforganisation vermieden werden muss".

Der weitere Weg war mühselig. Ab 1951 gab es erste Tarifvereinbarungen in den einzelnen Kammerbezirken, und auch einzelne Bestimmungen der "Reichstarifordnung für die Gefolgschaftsmitglieder in öffentlichen Apotheken" vom Januar 1944 wurden abgeändert. Die einzelnen Ländertarifgemeinschaften arbeiteten ab 1952 zunehmend enger zusammen. Dies konnte aber nicht verhindern, dass sich die Arbeitsbedingungen in den einzelnen Ländern auseinander entwickelten.

Noch vor Gründung des Bundesverbandes der Angestellten wurde am 27. März 1954 ein bundesweit gültiger Bundesrahmentarifvertrag mit der Tarifgemeinschaft der Apothekenleiter im Bundesgebiet (TGLiB) abgeschlossen. Dieses gemeinsame Projekt hatte den Wunsch zur Folge, die Verbindung nicht mehr abreißen zu lassen. Und so wurde auf dem Apothekertag in München am 21. Juni desselben Jahres der "Bundesverband der Angestellten in öffentlichen Apotheken" gegründet.

Verantwortlich: Monika Oppenkowski Bundesverband der Angestellten in Apotheken (BVA)

Hauptgeschäftsstelle: Deichstraße 19, 20459 Hamburg Telefon (0 40) 36 38 29 Internet: www.bva-online.de

Die BVA-Vorsitzenden 1954 – 1956 Werner Beneke, Hamburg 1956 – 1958 Lutz Schütz, Hamburg 1958 – 1959 Werner Schmidt, Ludwigsburg 1959 – 1966 Helmut Petau, Hamburg 1966 – 1975 Franz Gräser, Fulda 1975 – 1987 Irmgard Engelke, Hannover 1987 – 1989 Ruthilde Zasche, München 1989 – 2000 Magdalene Linz, Hannover seit 2000 Monika Oppenkowski, Lohbarbek

Die Vorgeschichte des BVA 1904 Gründung des "Verbands konditionierender Apotheker", dem nur angestellte Apotheker angehören dürfen 1919 Der "Verband deutscher Apotheker" schließt den ersten Tarifvertrag mit dem "Deutschen Apotheker-Verein" 1933 Auflösung der freien Gewerkschaften 1949 Das Grundgesetz garantiert die Koalitionsfreiheit. Gründung der "Tarifgemeinschaft angestellter deutscher Apotheker" (TGA) 1954 Der BVA wird Nachfolger der Tarifgemeinschaft, zunächst unter dem Namen "Bundesverband der Angestellten in öffentlichen Apotheken (Tarifgemeinschaften)"

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