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Großbritannien: Optikerservice in der Apotheke
Mit über 1.400 Filialen und firmeneigenem Internethandel zählt Boots zu den Branchenriesen, deren Einfluss auf den britischen Apothekenmarkt als beachtlich bezeichnet werden kann. Erst jüngst startete das Unternehmen ein Investitionsprogramm in Höhe von 390 Millionen Pfund, um über einen besseren Kundenservice und höhere Effektivität eine noch stärkere Wettbewerbsfähigkeit erzielen zu können. Einen der Gründe für ihren bisherigen Erfolg sieht die Apothekenkette vor allem in den zahlreichen Produktpaletten. Durch sie können Marktschwankungen und Einbrüche bei speziellen Verkaufsgütern ausgeglichen und der Kundschaft ein Rundum-Service im Bereich Gesundheit geboten werden. Dazu zählt Boots unter anderem seinen Optikerservice, der über viele Jahre zu einer festen Größe in der Firma und im Land avancierte.
300 Boots-Filialen mit Optiker
Jede Woche führen die Optiker der Kette 30.000 Sehtests mit modernsten Geräten neuester Technologie durch. Zu den Kunden zählen neben Autofahrern insbesondere auch Arbeitnehmer, die am Computer tätig sind. Letztere können vor Antritt des Jobs oder aber im Abstand von zwei Jahren einen Sehtest vornehmen lassen, dessen Kosten der Arbeitgeber erstatten muss. Im Falle einer Sehschwäche beraten die Optiker in nunmehr 300 Boots-Filialen zu Brillen, Sonnenbrillen und Kontaktlinsen, die zum Teil zu äußerst günstigen Preisen oder als Sonderangebote verkauft werden. So erhält der Kunde den Rahmen aus der hauseigenen Kollektion bereits für 15 Pfund, während er für die Marke "fcuk" 35 Pfund zahlen muss, für "Laura Ashley" um die 60 Pfund. Das Boots-Standard-Glas kostet 27,50 Pfund, während das Zeiss-Glas mit 62,50 Pfund auf der Rechnung zu Buche schlägt. Neben der Typberatung erfährt der Kunde Pflegetipps für das erworbene Produkt oder kann einen Reinigungsservice für die getragene Brille in Anspruch nehmen. Reparaturen werden als Sofortservice angeboten, es sei denn, die Arbeiten setzen Materialbestellungen voraus. Doch Boots bot weitaus mehr als nur die Brille zum Sondertarif. In neun Boots eigenen Kliniken, darunter Einrichtungen in London, Glasgow, Birmingham und Manchester, nahm das Unternehmen Laserbehandlungen der Augen zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten vor. Einer Pressemitteilung vom 14. Oktober zufolge gab Boots allerdings bekannt, die Kliniken zum 25. Oktober 2004 verkaufen zu können, um sich auf das Pharmageschäft konzentrieren zu können. Der übrige Optikerservice, so Boots, werde jedoch auch weiterhin angeboten.
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