Ernährung aktuell

Schokolade darf "Fremdfette" enthalten

Ob wegen sinkender Temperaturen oder dem nahenden Weihnachtsfest – um diese Jahreszeit landet Schokolade wieder häufig im Einkaufskorb. Grund genug, um einen Blick auf die Zutaten zu werfen, die Schokolade so zart im Mund schmelzen lassen: die Fette. Seit Inkrafttreten der Verordnung über Kakao- und Schokoladenerzeugnisse am 24. Dezember 2003 sind neben Kakaobutter auch weitere pflanzliche Fette zugelassen.

Bis zu fünf Prozent der Fettmenge in Schokolade darf aus Fremdfetten bestehen. Sind Fremdfette in einem Schokoladenprodukt enthalten, muss der Hinweis "enthält neben Kakaobutter auch andere pflanzliche Fette" fettgedruckt und deutlich abgesetzt von den Zutaten im Sichtfeld der Zutatenliste angebracht sein. Nicht angegeben werden muss, welche Fette im einzelnen verwendet wurden. Zu den zugelassenen Fetten zählen Illipe, Palmöl, Sal, Shea, Kokum gurgi und Mangokernöl. Jedes dieser Fette hat seine charakteristische Fettsäurezusammensetzung. Diese beeinflusst unter anderem die Konsistenz und trägt z. B. dazu bei, dass die Schokolade nicht so schnell schmilzt und auch in wärmere Regionen exportiert werden kann.

Aus Südindien und Ceylon stammt ein kakaobutterähnliches Fett, das aus wild wachsenden Bäumen gewonnen wird. Die Samen verschiedener Shorea-Arten liefern Illipe-Butter (auch Borneo-Talg oder Tengkawang genannt). Das Palmöl wird aus dem Fruchtfleisch der afrikanischen Ölpalme, das Palmkernöl dagegen aus dem enthaltenen Samen gepresst. Aus den Samen der Shorea robusta aus Nord- und Zentralindien gewinnt man Sal, ein weiteres Fett, das in Schokolade enthalten sein kann. Der Schi- oder Sheabutterbaum liefert Shea-Butter. Der Baum ist überaus trockenresistent und wird daher in der afrikanischen Savanne (Sahelzone) in Mali und Uganda kultiviert. Kokum gurgi und Mangokernöl werden eigentlich aus Obstbäumen gewonnen. Die Kokum gurgi liefernde Pflanze wächst in Indien, auf Mauritius und den Antillen. Mangokernöl wird, wie der Name sagt, aus den Kernen der Mangofrucht gewonnen. ral

Quelle: aid-PresseInfo Nr. 45/2004

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