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- AZ 14/2005
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Kommentar
Thüringen on the top
Dass die Thüringer Landesapothekerkammer mit ihrem Zeta-Qualitätssicherungssystem für Apotheken hoch hinaus will, zeigte schon die Wahl des Veranstaltungsortes: der über 100 Meter hohe Intershop-Turm in Jena. Das große Echo auf die professionell konzipierte Veranstaltung, bei der die ersten 34 Apotheken ausgezeichnet wurden, die das ZetA-System erfolgreich durchlaufen hatten und sich jetzt für drei Jahre mit dem Label Zeta-Apotheke schmücken dürfen, gibt der Kammer Recht und bestärkt sie, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Zunehmender Wettbewerbsdruck und ständige Kritik in den Medien an der Beratungsleistung der Apotheken waren letztlich mitausschlaggebend dafür, dass sich die Kammer für die Einführung eines Qualitätssicherungssystems entschloss. Immerhin können einige Kammern anderer Bundesländer bereits Qualitätsmanagementsysteme (QMS) vorweisen.
Doch Thüringen gab sich nicht damit zufrieden, vorhandene Systeme, die mehr oder weniger auf Apotheken zugeschnitten waren, zu kopieren. Ausgehend von der Mustersatzung der Bundesapothekerkammer entwickelte man die Leitlinien weiter und kreierte das Zeta-System. Es beinhaltet die Selbst- und Fremdbewertung der Apotheke, es motiviert zu einer ständigen Überprüfung und Verbesserung der Apothekenleistungen und es schließt regelmäßige Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für Apothekenmitarbeiter mit ein.
Was mir das Zeta-System so sympathisch macht: Es ist nicht dazu da, einfach nur die "Zertifikate-sind-geil-Mentalität" zu befriedigen und dazu, dass sich die Apothekenleiter und -Mitarbeiter auf die Schultern klopfen können - "wir haben's geschafft und danach ist erst mal Ruhe" - sondern eine Zeta-Apotheke wird auch für den Kunden erlebbar besser. Denn es schließt auch das Pseudo-Customer-Konzept mit ein, also verdeckte Testkäufe mit anschließender Analyse. Außerdem begibt man sich nicht in die Hände von apothekenfernen Zertifizierungsunternehmen, bei denen man das Gefühl hat, für Schulungen, Audits und Zertifikate abgezockt zu werden. Das Programm liegt in Kammerhand, es wirken Apotheker mit QMS-Kompetenz mit.
Das Zeta-System ist derzeit leider nur von Thüringer Apotheken zu absolvieren. Aber es könnte Vorbild für andere Bundesländer sein - es soll schon Interessenten geben. Vielleicht auch ein Schritt weg vom QMS-Flickenteppich der Länder?
Peter Ditzel
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