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- AZ 24/2005
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Kommentar
Aus für Naturalrabatte?
Naturalrabatte von Pharmaherstellern an Apotheken waren Gesundheitspolitikern und apothekenkritischen Medien seit langem ein Dorn im Auge. Eigentlich stehen sie den Krankenkassen zu, so wurde argumentiert. Das GMG hat dafür gesorgt, dass solche Rabatte jetzt in diese Richtung fließen. Der entsprechende Paragraph im Sozialgesetzbuch V (§ 130a), mit dem man die Naturalrabatte von den Apotheken abziehen kann, wurde mit Leben gefüllt:
Fünf große Generikahersteller (ein sechster folgt in Kürze) haben mit der Barmer Ersatzkasse Rabattverträge vereinbart (siehe unseren Bericht auf dieser Seite). Danach erhält diese Krankenkasse auf die zu ihren Lasten verordneten Generika bis zu zehn Prozent von den Herstellern, wenn die Umsätze ihrer Präparate steigen. 300 Millionen Euro Einsparungen verspricht sich die Barmer von diesen Verträgen. Schön für die Krankenkasse. Aber was bedeutet dies für die Apotheken? Zunächst: weniger bzw. keine (Natural-)Rabatte mehr von diesen Generikaherstellern an die Apotheke. Hausärzte und Hausapotheker, die beim Barmer Hausapothekenvertrag mitmachen, werden aber zu je 30 Prozent an den Arzneimitteleinsparungen beteiligt, die restlichen 40 Prozent der Einsparungen verbucht die Barmer zur "Konsolidierung der Leistungsausgaben" für sich. Unterm Strich legt der Apotheker zunächst drauf. Dafür erhält er aber eine Aufwertung als Pharmazeut - heißt es.
Wo die Aufwertung herkommen soll, ist mir allerdings noch nicht ganz klar. Der Deutsche Apothekerverband (DAV) und die ABDA unterstützen diese Art von Rabattverträgen. Die beteiligten Generikahersteller jubeln - ihnen kann es egal sein, wer den Rabatt bekommt (statt Apothekern jetzt Krankenkassen), sie dürfen mit höheren Umsätzen rechnen. Nachdenklich stimmt, dass es schon wieder wir Apotheker sind, die auf Einnahmen verzichten müssen - war da nicht erst unser Verzicht auf rund 300 Millionen, die uns gesetzlich zustanden? War da nicht die Umstellung der Arzneimittelpreisverordnung, die für viele Apothekerinnen und Apotheker deutliche Mindereinnahmen bei den Umsätzen im GKV-Bereich bringt? Müssen wir nicht seit über einem Jahr mit stark verminderten Rabatten von den Großhandlungen leben? Und jetzt fallen auch noch die Naturalrabatte weitgehend weg.
Ich wünsche mir eine groß angelegte Kampagne, mit der dies in der Öffentlichkeit kommuniziert wird. Damit wenigstens unser Image ein Plus verbuchen kann.
Peter Ditzel
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