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- AZ 26/2005
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ABDA: Schätzungen zu Arzneimittelnebenwirkungen oft zu hoch
Die Schätzung Dinnendahls basiert auf einer Untersuchung aus den Jahren 1986 bis 1998. Bei dieser wurden in vier Krankenhäusern in Bremen diejenigen Krankenhauseinweisungen erfasst, die durch Neben- und Wechselwirkungen verursacht wurden. Magdalene Linz, Präsidentin der Bundesapothekerkammer, wies darauf hin, dass die teilweise genannten sehr viel höheren Zahlen in der Regel aus ausländischen Studien stammen, die für Deutschland umgerechnet wurden.
"Ein solches Verfahren ist aus meiner Sicht äußerst fragwürdig", so Linz. So hätten verschiedene Länder und Gesellschaften unterschiedliche Traditionen im Umgang mit Arzneimitteln. Beispielsweise werden in Deutschland zur Vorbeugung von Herzinfarkten 100 Milligramm Acetylsalicylsäure gegeben werden – in den USA nimmt man hingegen in der Regel 350 Milligramm. Damit steige die Gefahr von Magenblutungen und -geschwüren deutlich. Deutschland sei zudem eine Hochburg der "sanften Medizin": Phytopharmaka und Homöopathika sind oft besser verträglich als synthetische Wirkstoffe.
Doch Nebenwirkungen können bekanntlich auch durch den Menschen selbst verursacht werden, etwa durch falsche Dosierungen und die Nichtbeachtung von Kontraindikationen oder Wechselwirkungen. "Die ABDA will erfassen, wie häufig arzneimittelbezogene Probleme vorkommen. Dazu haben wir Apotheken aufgerufen, eine Woche lang alle Zwischenfälle zu dokumentieren" sagte Linz. Die Auswertung ist in Arbeit. Die ABDA will sie der Öffentlichkeit so bald wie möglich präsentieren.
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