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Barmer-Vertrag: Noch keine Spareffekte in Sicht
Die Financial Times Deutschland (ftd, Ausgabe vom 7. Dezember) hatte berichtet, dass die Arzneimittelausgaben der Barmer in den ersten neun Monaten des Jahres 2005 mit 20,1 Prozent noch stärker gestiegen seien als im Durchschnitt der gesetzlichen Kassen (19,1 Prozent). Die Ausgaben für Arztbehandlung seien im selben Zeitraum um 2,4 gestiegen - im Durchschnitt lag das Plus bei 0,3 Prozent. Diese Zahlen, so die ftd, würfen Zweifel auf, ob durch Hausarztmodelle und die sektorübergreifende Zusammenarbeit tatsächlich langfristig Einsparpotenziale im Gesundheitswesen gehoben werden könnten.
Die Barmer verwies ihrerseits darauf, dass die Anstrengungen in den ersten Monaten des Vertrages naturgemäß der Einschreibung galten. Die mittlerweile 1,4 Millionen teilnehmenden Barmer-Versicherten, die Hausärzte und Apotheken hätten erst einmal zusammenfinden müssen. 70 Prozent der Hausärzte und 80 Prozent der Apotheken sind nun mit dabei - "das ist ein großer Erfolg", hieß es bei der Kasse. Hier ist man nach wie vor der Auffassung, dass der Vertrag für eine rationalere Arzneimitteltherapie sorgen wird. Dafür sollen ein Arzneimittelanalyse-Tool, das Arzt-Verordnungsprofil, das Medikationskonto und die Medikationsliste des Hausapothekers, sowie die Kooperationsverträge mit der pharmazeutischen Industrie sorgen. Valide und damit auch vergleichende Ergebnisse zu Patientengruppen, die nicht dem Hausarztvertrag angeschlossen sind, seien frühestens Mitte 2006 zu erwarten, ließ die Barmer wissen.
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