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DIHK-Präsident Braun will Eigenbeteiligung ausweiten

BERLIN (ks). Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Ludwig Georg Braun fordert von den Bürgern mehr Eigenverantwortung im Gesundheitsbereich. Bei leichteren Erkrankungen sollten sie vermehrt selbst für ihre Arzneimittelkosten aufkommen, sagte er in einem Interview mit der "Welt" (Ausgabe vom 12. Dezember).

Wenn die neue Bundesregierung die Sozialbeiträge auf unter 40 Prozent senken wolle, müsse sie die Lohnzusatzkosten von der Entwicklung der Arbeitseinkommen abkoppeln, erklärte Braun. So wäre es beispielsweise sinnvoll, den Arbeitgeberbeitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung an die Arbeitnehmer auszuzahlen und diese ihre Versicherungsprämie selbst bezahlen zu lassen. Dann müsse es "neben einer Grundsicherung auch Wahltarife für eine maßgeschneiderte individuelle Absicherung in der Krankenversicherung geben".

Der DIHK-Präsident sagte ferner, dass die Bürger mehr Eigenverantwortung übernehmen müssten, damit das System bezahlbar bleibt. Schrittweise müsse jeder trainieren, selbst zu entscheiden, was er mit seiner Gesundheit macht und ob er eine Vollversorgung oder eine einfache Versorgung von seiner Krankenkasse erwartet. Zugleich sollte die Politik ankündigen, dass sie im Laufe der Jahre "diese und jene Leistung aus der gesetzlichen Versicherung herausnehmen" werde.

"Darauf kann sich jeder über mehrere Jahre einstellen", so Braun. Konkret forderte er, die Eigenbeteiligung bei Medikamenten auszuweiten. Braun: "Das geht natürlich nicht von jetzt auf gleich. Dafür brauchen wir eine Diskussion und eine intensive Vorbereitung". So müsse man etwa klären, welche Erkrankungen so bedrohlich sind, dass die Solidargemeinschaft aller Versicherten einspringen muss, damit jeder tatsächlich die beste Medizin bekommt.

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