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Immer mehr HIV-Patienten in Not
Bei der Vorstellung des Jahresberichts der Stiftung am 8. Juni in Bonn erklärte Uleer, dass die Infektionsrate in Deutschland 25 Jahre nach der weltweit ersten Aids-Diagnose vergleichsweise niedrig sei: Während hierzulande unter einer Million Einwohner 33 infizierte Personen zu finden sind, seien es in der Schweiz 108 und in England 122 Personen. Dennoch hat die AIDS-Stiftung viel zu tun. Rund 3,3 Mio. Euro standen ihr im vergangenen Jahr zur Verfügung, um Betroffenen unterstützend zur Seite zu stehen.
Auch künftig wird die Stiftung auf diese stabilen Einnahmen angewiesen sein. Denn die Zahl der Bedürftigen in Deutschland wächst. So hat die Zahl der Anträge an die Stiftung 2005 um 5,5 Prozent zugenommen: 4007 Menschen mit HIV/Aids baten um finanzielle Hilfe. Einer der Gründe liege in den Änderungen durch Einführung von Hartz IV, betonte Ulrich Heide vom geschäftsführenden Vorstand der Stiftung. Besonders der Wegfall der Zuschläge für Hygiene-Mehrbedarf und für vorbeugenden Gesundheitsschutz (Kondome) sowie die Pauschalierung der Einmalhilfen, hätten gravierende Auswirkungen auf die Bedürftigen.
Menschen mit HIV und Aids beantragten daher bei der Stiftung vermehrt Hilfsleistungen, die bislang von staatlichen Trägern gezahlt wurden, erläuterte Heide. Ein weiterer Grund für den verstärkten Bedarf sei die längere Überlebenszeit Betroffener aufgrund verbesserter medizinischer Therapien. So habe der Anteil der älteren Antragstellenden bei der Stiftung seit drei Jahren deutlich zugenommen, im Jahr 2005 speziell der 50 bis 59-jährigen.
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