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Gesundheitsreform: Konsequenzen in Zahlen

HANNOVER (tmb). Niedersachsens Apotheker befürchten Arbeitsplatzverluste in großem Ausmaß durch die geplante Gesundheitsreform. "Kommt das Gesetz so wie geplant, ist es mit der wohnortnahen flächendeckenden Arzneimittelversorgung vorbei," erklärt Heinz-Günter Wolf, ABDA-Präsident und –Vorsitzender des Landesapothekerverbandes (LAV) Niedersachsen.

Allein in Niedersachsen seien Tausende Arbeitsplätze in Gefahr. Es drohe sogar die Schließung vieler Apotheken, insbesondere kleinerer Landapotheken, heißt es in einer Pressemitteilung des LAV Niedersachsen vom 7. November. Nach Einschätzung von Wolf sind die Höchstpreisregelung und die Zwangsrabatte für die Apotheken nicht akzeptabel. "Preise müssen zwischen Herstellern und Krankenkassen verhandelt werden. Apotheker sind in erster Linie Heilberufler und keine Kaufleute," so der ABDA-Präsident.

Die Apotheker würden befürchten, dass die aus dem Apothekenbetrieb erwirtschafteten Mittel, die zur Deckung der Betriebskosten zur Verfügung stehen, von 3,8 Milliarden Euro im Jahr 2005 in künftigen Jahren um bis zu 1,5 Milliarden Euro sinken werden. Dann müsste –jede Apotheke in Deutschland durchschnittlich einen Mitarbeiter entlassen. Allein in Nieder–sachsen würden damit 2100 Arbeitsplätze verloren gehen. Zugleich verweist der LAV auf die große Bedeutung der Apotheken für den Arbeitsmarkt. Im Jahr 2005 waren fast 140.000 Menschen in öffentlichen Apotheken beschäftigt und es wurden über 3000 neue Arbeitsplätze geschaffen.

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