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- AZ 1/2007
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"Wie lautet denn Ihre Adresse im Netz?"
Mittlerweile gehört es zum guten Ton, auf eine Homepage verweisen zu können – die Homepage macht sogar der guten alten Visitenkarte den Rang streitig. "Wie lautet denn Ihre Adresse im Netz?" – diesen Satz hört man auf Messen oder bei Geschäftskontakten öfter als die Bitte nach der kleinen Karte. Kein Wunder: Das World Wide Web ist das informativste und größte Schaufenster der Welt. Unzählige Unternehmen, Verbände, Kliniken, Praxen und Privatpersonen stellen sich dort dar und buhlen um die Aufmerksamkeit der Netzbesucher. Und auch Apotheken erkennen die gar nicht virtuellen, sondern vielmehr handfesten Vorteile, die durch die Präsenz im Internet entstehen.
Der Kunde will Näheres über die Dienstleistungs- und Produktpalette der Apotheke wissen? Ein Besucher benötigt eine Wegbeschreibung zur Apotheke oder will wissen, wie die Qualität der Arbeitsabläufe in der Apotheke garantiert wird? Er möchte umfassendere Informationen zu einem Gesundheitsthema? Immer dient die Homepage als umfassendes Informations- und Kontaktmedium: Der Interessent liest sich zu Hause die Informationen in Ruhe durch, lädt größere Textmengen – etwa Apothekenbroschüren und Flyer – herunter und druckt die Wegbeschreibung aus.
Weil sich Interessenten kurz und bündig über das Apothekensortiment unterrichten lassen, eignet sich die Homepage als Marketing- und Akquisitionsinstrument. Wichtig dabei: Die Website-Informationen sollten immer so gestaltet sein, dass sich der Kunde aufgefordert fühlt, im nächsten Schritt die Apotheke persönlich zu besuchen. Erreichen lässt sich dies, indem die Leistungen im Mittelpunkt stehen, durch die sich die Apotheke von der Konkurrenz unterscheidet. Viele Apotheken bieten zum Beispiel den Service einer Arzneimittelvorbestellung an oder haben ein Qualitätsmanagementsystem installiert und dafür das Prüfzertifikat einer "QMS-Apotheke" erhalten. Und natürlich werden diese Differenzierungsmerkmale auf der Homepage gebührend dargestellt, so dass das Interesse potenzieller Kunden geweckt wird.
Die Kernbotschaft im Mittelpunkt
Auch im Netz konkurriert die Apotheke mit zahlreichen Wettbewerbern. Die meisten User stoßen bei der Recherche in einer Suchmaschine wie Google auf – in diesem Fall – eine Apotheke, indem sie einen oder mehrere Suchbegriffe eingeben. Um bei den Trefferlisten ganz oben zu stehen, ist es wichtig zu wissen, wie eine Suchmaschine vorgeht: Sie liest die Schlüsselworte und Kurzbeschreibungen der Seiten im sogenannten Quelltext, sucht in der Titelseite und zum Teil innerhalb der Seiten. Stößt sie dabei nicht auf den eingegebenen Suchbegriff, zeigt sie keine Treffer an. Darum sollten Apotheker im Quelltext und vor allem und auf der Titelseite die allerwichtigsten Informationen zu ihrer Kernbotschaft angeben. Diese will gut überlegt sein – sie darf keine Phrase sein, die einen Kundennutzen beschreibt, den so gut wie jede Apotheke bieten kann. Kernbotschaften wie "Unser Wissen für Ihre Gesundheit" oder "Wir sind Ihre Gesundheitsapotheke" erlauben eine klare Differenzierung zum Wettbewerb, wertet die Apotheke in den Augen der Kunden auf und verschafft ihr einen Imagevorsprung sowie Wettbewerbsvorteile.
Oft klickt der User schnell zum nächsten Anbieter weiter, wenn ihn eine Homepage nicht vom ersten Augenblick an fesselt. Die Lösung: Die Website muss so professionell aufgebaut sein, dass sie sofort Aufmerksamkeit erregt. Der Apotheker sollte darum bei der Gestaltung der Homepage mehr auf Qualität als auf Quantität setzen. Das gilt auch für die Informationen, die auf der Website versammelt sind: Zu viele Infos wirken erschlagend. So ist es sinnvoll, im monatlichen Wechsel ein hervorragendes Produkt aus dem Sicht- und Freiwahlbereich zu präsentieren und es auf der Startseite in den Mittelpunkt zu stellen. So bietet die Homepage selbst für Stammkunden der Apotheke immer wieder etwas Neues.
Kosten und Zeit sparen
Eine Website wirbt ständig, überregional und mit hoher Reichweite, und zwar 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche. Hinzu kommt: Viele Informationen, die vom Apotheker und seinen Mitarbeiterinnen mühsam und aufwändig am Telefon erläutert werden müssten, können über die Homepage kommuniziert werden, etwa die Wegbeschreibung. Und wenn einem Kunden im Beratungsgespräch in der Apotheke plötzlich die Zeit fehlt, kann der Apotheker auf die Homepage verweisen. "Schade, dass Sie schon gehen müssen, aber schauen Sie doch mal im Internet unter ... nach – da wird all das erläutert, was ich Ihnen jetzt nicht darstellen konnte."
Durch die virtuelle Präsenz lassen sich mithin auch Zeit und Personalkosten sparen; die Mitarbeiterinnen können sich verstärkt Arbeiten widmen, die sich nicht automatisieren lassen. Bleibt die Frage: Wann nutzen Sie die Vorteile der Website und gehen online?.
Dr. Michael Madel, freier Autor und Kommunikationsberater
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